Der Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern und markiert den Beginn der österlichen Triduum, der drei heiligen Tage, die das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi umfassen. Er wird in der christlichen Tradition als Tag gefeiert, an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern hielt, bevor er verraten und gefangen genommen wurde. Der Name „Gründonnerstag“ leitet sich wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort „grînen“ ab, was so viel wie „weinen“ oder „klagen“ bedeutet, und verweist auf die Trauer über den bevorstehenden Tod Jesu.
![Gründonnerstag [year] 1 Gründonnerstag](https://feiertage-ferien.com/wp-content/uploads/2024/08/gruendonnerstag-1024x576.webp)
Wann ist Gründonnerstag (Datum)?
Gründonnerstag wird jedes Jahr am Donnerstag vor Ostern gefeiert und markiert den Beginn der österlichen Feierlichkeiten, meist zwischen Ende März und Mitte April. An diesem Tag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. In vielen Kirchen wird Gründonnerstag mit besonderen Gottesdiensten und oft auch einem symbolischen Fußwaschungsritual begangen.
Der Gründonnerstag markiert einen der bedeutendsten Tage in der christlichen Karwoche und läutet das Osterwochenende ein. Als Gedenktag des letzten Abendmahls Jesu Christi mit seinen Jüngern verbindet dieser besondere Feiertag tiefe religiöse Tradition mit kulinarischen Bräuchen und regionalen Besonderheiten. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die Bedeutung, Herkunft, Termine und Traditionen des Gründonnerstags sowie praktische Informationen für die Jahre 2025 bis 2030.
Was ist Gründonnerstag? Bedeutung und Ursprung
Der Gründonnerstag ist der fünfte Tag der Karwoche und der letzte Donnerstag vor dem Ostersonntag. Er gehört zu den wichtigsten Tagen im christlichen Kirchenjahr und markiert den Beginn des Osterfestes. An diesem Tag gedenken Christen weltweit des letzten Abendmahls, das Jesus Christus am Vorabend seiner Kreuzigung mit seinen zwölf Aposteln einnahm.
Wichtigste Fakten auf einen Blick
Datum: Immer am Donnerstag vor Ostern (beweglicher Feiertag)
Religiöse Bedeutung: Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu
Status in Deutschland: Kein gesetzlicher Feiertag
Teil der Karwoche: Übergang vom Fasten zur Osterfreude
Traditionelle Farbe: Grün (symbolisiert Hoffnung und neues Leben)
Die Bedeutung des Namens „Gründonnerstag“
Die Herkunft des Namens „Gründonnerstag“ ist nicht eindeutig geklärt und wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Es existieren mehrere wissenschaftlich fundierte Erklärungsansätze, die alle ihre Berechtigung haben:
Etymologische Theorien zur Namensherkunft
Die Greinen-Theorie: Die wahrscheinlichste Erklärung führt den Namen auf das mittelhochdeutsche Wort „gronan“ oder „grienen“ zurück, was „weinen“ oder „klagen“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die Wiederaufnahme der reuigen Büßer in die Kirchengemeinschaft, die an diesem Tag stattfand. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich „grienen“ zu „grün“.
Die Farben-Theorie: Eine andere Erklärung bezieht sich auf die liturgische Farbe Grün, die in einigen Regionen traditionell am Gründonnerstag verwendet wurde. Grün symbolisiert in der christlichen Tradition Hoffnung, Erneuerung und das ewige Leben.
Die Kräuter-Theorie: Der Name könnte auch auf den alten Brauch zurückgehen, an diesem Tag grüne Kräuter und Gemüse zu essen. Diese Tradition hat sowohl religiöse als auch praktische Wurzeln in der Fastenzeit.
Gründonnerstag 2025 bis 2030 – Die Termine im Überblick
Da der Gründonnerstag vom beweglichen Osterfest abhängt, ändert sich sein Datum jedes Jahr. Die Osterberechnung basiert auf dem Mondkalender: Ostern fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Der Gründonnerstag liegt stets drei Tage vor dem Ostersonntag.
Gründonnerstag 2026
Ostersonntag: 5. April 2026
Karfreitag: 3. April 2026
Gründonnerstag 2027
Ostersonntag: 28. März 2027
Karfreitag: 26. März 2027
Gründonnerstag 2028
Ostersonntag: 16. April 2028
Karfreitag: 14. April 2028
Gründonnerstag 2029
Ostersonntag: 1. April 2029
Karfreitag: 30. März 2029
Gründonnerstag 2030
Ostersonntag: 21. April 2030
Karfreitag: 19. April 2030
Wichtig zu wissen: Der Gründonnerstag kann frühestens auf den 19. März und spätestens auf den 22. April fallen. Diese Zeitspanne ergibt sich aus der Osterberechnung nach dem gregorianischen Kalender.
Die religiöse Bedeutung des Gründonnerstags
Das letzte Abendmahl – Zentrum der Gründonnerstag-Liturgie
Die zentrale biblische Begebenheit des Gründonnerstags ist das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, das in allen vier Evangelien des Neuen Testaments beschrieben wird. Bei diesem Mahl, das nach jüdischer Tradition ein Pessach-Mahl war, vollzog Jesus wichtige Handlungen, die für das Christentum von fundamentaler Bedeutung wurden.
Die Einsetzung der Eucharistie
Während des letzten Abendmahls setzte Jesus das Sakrament der Eucharistie ein, indem er Brot und Wein als seinen Leib und sein Blut bezeichnete und die Apostel aufforderte, dies zu seinem Gedächtnis zu tun. Diese Handlung bildet die Grundlage für die christliche Abendmahlsfeier oder Messfeier, die bis heute ein zentrales Element christlicher Gottesdienste darstellt.
Die Fußwaschung – Symbol der Demut
Ein weiteres bedeutendes Ereignis des Gründonnerstags ist die Fußwaschung, die Jesus an seinen Jüngern vollzog. Diese Geste war zur damaligen Zeit üblicherweise Sklaven vorbehalten. Jesus wollte damit ein Zeichen der Demut setzen und seinen Jüngern verdeutlichen, dass auch sie einander in Liebe dienen sollten. Viele christliche Gemeinden praktizieren heute noch die rituelle Fußwaschung am Gründonnerstag.
Gottesdienste und liturgische Besonderheiten
Die Gottesdienste am Gründonnerstag haben in verschiedenen christlichen Konfessionen besondere Merkmale:
Katholische Tradition
In der katholischen Kirche wird am Abend des Gründonnerstags die „Missa in Coena Domini“ (Messe vom Abendmahl des Herrn) gefeiert. Nach dieser Messe werden die Glocken gebunden – sie läuten erst wieder in der Osternacht. Oft folgt eine Ölbergandacht.
Evangelische Tradition
In evangelischen Kirchen wird der Gründonnerstag ebenfalls mit besonderen Abendmahlsgottesdiensten begangen. Vielerorts finden Agape-Feiern statt, bei denen Gemeindeglieder gemeinsam essen und des letzten Abendmahls gedenken.
Orthodoxe Tradition
In der orthodoxen Kirche wird am Gründonnerstag die „Liturgie des heiligen Basilius“ gefeiert. Besonders bedeutsam ist die Lesung der zwölf Evangelien während der Abendgottesdienste, die an die Passion Christi erinnern.
Bräuche und Traditionen rund um den Gründonnerstag
Kulinarische Traditionen: Warum isst man Grünes?
Eine der bekanntesten weltlichen Traditionen am Gründonnerstag ist der Verzehr grüner Speisen. Diese Tradition hat mehrere Ursprünge und wird bis heute in vielen Regionen Deutschlands und Europas gepflegt.
Traditionelle Gründonnerstags-Speisen
Nach der langen Fastenzeit sehnte sich der Körper nach frischen Vitaminen und Nährstoffen. Die ersten Frühlingskräuter waren daher besonders willkommen und wurden in verschiedenen Gerichten verarbeitet:
Aus Wildkräutern und frischem Gemüse
Als Gemüse oder in Aufläufen
Traditionell in Norddeutschland
Aus sieben Kräutern
Suppen, Spinat oder Tee
Mit frischen Frühlingskräutern
Die Neun-Kräuter-Suppe
Eine besonders traditionsreiche Speise ist die Neun-Kräuter-Suppe, die aus neun verschiedenen Wildkräutern zubereitet wird. Die Zahl Neun hat dabei symbolische Bedeutung – sie steht für Vollkommenheit und Ganzheit. Typische Kräuter sind: Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Sauerampfer, Bärlauch, Schafgarbe, Gänseblümchen, Spitzwegerich und Vogelmiere.
Regionale Bräuche in Deutschland
Süddeutschland und Bayern
In Bayern und Baden-Württemberg ist der Brauch des „Antlassens“ oder „Antlasseiers“ verbreitet. Dabei werden grüne Eier gefärbt und verschenkt. Auch das Emmaus-Spiel, bei dem Kinder von Haus zu Haus ziehen, ist regional bekannt.
Hessen
In Frankfurt und Umgebung ist die Grüne Soße ein Muss am Gründonnerstag. Sie wird aus sieben Kräutern zubereitet: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch.
Norddeutschland
In Norddeutschland wird traditionell Grünkohl gegessen. Auch das „Klappern“ der Messdiener, die mit Holzklappern die verstummten Kirchenglocken ersetzen, ist hier verbreitet.
Rheinland
Im Rheinland ziehen Kinder mit Ratschen und Klappern durch die Straßen und erinnern die Gläubigen an die Gottesdienstzeiten, da die Kirchenglocken schweigen.
Das Schweigen der Glocken
Ein besonderer Brauch in der katholischen Tradition ist das Verstummen der Kirchenglocken nach der Abendmesse am Gründonnerstag. Die Glocken bleiben bis zur Osternacht stumm – dies symbolisiert die Trauer über das Leiden und den Tod Jesu. Der Volksmund sagt, die Glocken seien „nach Rom geflogen“.
In dieser Zeit übernehmen vielerorts Messdiener und Kinder die Aufgabe, die Gemeinde mit Ratschen, Klappern oder Schellen zu den Gottesdiensten zu rufen. Diese Tradition hat sich in vielen katholischen Regionen bis heute erhalten und ist besonders bei Kindern beliebt.
Gründonnerstag im Arbeitsrecht und Alltag
Ist Gründonnerstag ein Feiertag?
Der Gründonnerstag ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag. Das bedeutet, dass an diesem Tag normale Arbeitszeiten gelten und Geschäfte regulär geöffnet sind. Anders als Karfreitag und Ostermontag, die bundesweite Feiertage sind, hat der Gründonnerstag keine arbeitsrechtliche Sonderstellung.
Ausnahmen und Sonderregelungen
Obwohl der Gründonnerstag kein gesetzlicher Feiertag ist, gibt es dennoch einige Besonderheiten zu beachten:
Kirchliche Einrichtungen: In katholischen und evangelischen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen in kirchlicher Trägerschaft oder Krankenhäusern können besondere Regelungen gelten. Mitarbeiter haben oft die Möglichkeit, früher Feierabend zu machen oder an Gottesdiensten teilzunehmen.
Betriebsvereinbarungen: Manche Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern am Gründonnerstag Nachmittag frei oder bieten flexible Arbeitszeitmodelle an, um den Besuch von Gottesdiensten zu ermöglichen.
Einzelhandel: Die Geschäfte haben regulär geöffnet, viele Menschen nutzen den Tag jedoch für Einkäufe vor dem langen Osterwochenende.
Urlaubsplanung rund um Ostern
Viele Arbeitnehmer nutzen die Konstellation der Osterfeiertage, um mit wenigen Urlaubstagen eine längere freie Zeit zu gestalten. Der Gründonnerstag spielt dabei eine strategische Rolle:
Brückentag-Tipp: Wer am Gründonnerstag Urlaub nimmt, kann zusammen mit Karfreitag und Ostermontag ein verlängertes Wochenende von fünf Tagen genießen – bei nur einem eingesetzten Urlaubstag. In Jahren, in denen Ostern früh oder spät fällt, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten für eine optimale Urlaubsplanung.
Die historische Entwicklung des Gründonnerstags
Vom Urchristentum bis heute
Die Feier des Gründonnerstags hat eine lange Geschichte, die bis in die frühchristliche Zeit zurückreicht. Die Entwicklung dieses Gedenktages spiegelt die Veränderungen der christlichen Liturgie und Volksfrömmigkeit über die Jahrhunderte wider.
Urchristliche Zeit (1.-3. Jahrhundert)
Die ersten christlichen Gemeinden feierten bereits das Gedächtnis des letzten Abendmahls, allerdings noch ohne festen liturgischen Rahmen. Die Feier war eng mit der Eucharistiefeier verbunden.
Mittelalter (6.-15. Jahrhundert)
Im Mittelalter entwickelte sich die Gründonnerstagliturgie zu einer komplexen Feier. Die Tradition der Fußwaschung wurde fester Bestandteil, ebenso wie die Wiederaufnahme der Büßer in die Kirchengemeinschaft.
Reformation (16. Jahrhundert)
Martin Luther und andere Reformatoren legten besonderen Wert auf die Abendmahlsfeier am Gründonnerstag. Die evangelische Tradition entwickelte eigene Formen der Feier.
Moderne Zeit (20.-21. Jahrhundert)
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) brachte Reformen der Gründonnerstagsliturgie. Heute wird der Tag ökumenisch in vielfältigen Formen begangen, wobei alte Traditionen mit modernen Elementen verbunden werden.
Gründonnerstag weltweit – Internationale Perspektiven
Verschiedene Namen und Traditionen
Der Gründonnerstag wird weltweit in christlichen Ländern begangen, trägt jedoch unterschiedliche Namen und wird mit verschiedenen Bräuchen gefeiert:
Bezeichnungen in anderen Sprachen
Englisch: „Maundy Thursday“ – abgeleitet vom lateinischen „mandatum“ (Gebot), bezogen auf Jesu Gebot der Nächstenliebe
Französisch: „Jeudi Saint“ (Heiliger Donnerstag)
Spanisch: „Jueves Santo“ (Heiliger Donnerstag)
Italienisch: „Giovedì Santo“ (Heiliger Donnerstag)
Niederländisch: „Witte Donderdag“ (Weißer Donnerstag) – Bezug auf die weißen Gewänder der Büßer
Besondere Traditionen weltweit
England: Die Queen (bzw. der König) verteilte traditionell am Maundy Thursday das „Maundy Money“ an bedürftige Senioren – eine Tradition, die König Charles III. fortführt.
Spanien: In vielen spanischen Städten finden eindrucksvolle Prozessionen statt, bei denen die Büßerbruderschaften (Cofradías) durch die Straßen ziehen.
Philippinen: Gläubige reenacten die Passion Christi, teilweise mit echten Kreuzigungen als extremer Ausdruck der Frömmigkeit.
Italien: In Rom wäscht der Papst traditionell zwölf Menschen die Füße, um an Jesu Demutsgeste zu erinnern.
Praktische Tipps für die Gründonnerstag-Gestaltung
Familienfreundliche Aktivitäten
Der Gründonnerstag bietet viele Möglichkeiten, den Tag bewusst zu gestalten – ob religiös oder kulturell:
Für Familien mit Kindern
Gemeinsames Kochen: Bereiten Sie zusammen mit Ihren Kindern traditionelle grüne Gerichte zu. Erklären Sie dabei die Bedeutung der Kräuter und die Geschichte des Gründonnerstags.
Kräuterwanderung: Unternehmen Sie einen Spaziergang in der Natur und sammeln Sie essbare Wildkräuter. Dies verbindet Naturerlebnis mit Tradition.
Gottesdienstbesuch: Viele Gemeinden bieten familienfreundliche Gottesdienste am Abend an, bei denen Kinder aktiv eingebunden werden.
Osterdekoration: Nutzen Sie den Tag, um gemeinsam Osterschmuck zu basteln und das Zuhause für das Fest vorzubereiten.
Rezeptideen für den Gründonnerstag
Moderne Interpretation traditioneller Gerichte
Grüne Smoothie-Bowl: Eine zeitgemäße Variante mit Spinat, Avocado, Banane und Spirulina, getoppt mit frischen Kräutern.
Bärlauch-Pesto-Pasta: Frischer Bärlauch als aromatisches Pesto zu Vollkornnudeln – gesund und traditionsbewusst.
Wildkräutersalat: Ein bunter Mix aus Löwenzahn, Rucola, Brennnessel und anderen Frühlingsblättern mit Walnuss-Dressing.
Grüne Risotto: Cremiges Risotto mit Erbsen, Zucchini, Spinat und frischen Kräutern.
Kräuter-Focaccia: Selbstgebackenes italienisches Fladenbrot mit Rosmarin, Thymian und Meersalz.
Der Gründonnerstag im Jahreskreis
Einordnung in die Karwoche
Der Gründonnerstag markiert einen bedeutenden Wendepunkt innerhalb der Karwoche. Er leitet das Triduum Sacrum (die heiligen drei Tage) ein, die intensivsten Tage des Kirchenjahres:
Palmsonntag: Beginn der Karwoche mit dem Einzug Jesu in Jerusalem
Montag bis Mittwoch: Stille Tage der Besinnung und Vorbereitung
Gründonnerstag: Beginn des Triduum, Gedenken an das letzte Abendmahl
Karfreitag: Kreuzigung und Tod Jesu – höchster Feiertag
Karsamstag: Tag der Grabesruhe
Ostersonntag: Auferstehung Christi – größtes christliches Fest
Symbolik und spirituelle Bedeutung
Der Gründonnerstag trägt eine tiefe symbolische Bedeutung, die über die historischen Ereignisse hinausgeht:
Gemeinschaft: Das gemeinsame Mahl steht für Verbundenheit und Zusammengehörigkeit der Glaubensgemeinschaft.
Dienst: Die Fußwaschung symbolisiert die dienende Haltung, zu der Christen aufgerufen sind.
Erneuerung: Die grüne Farbe und die Frühlingskräuter stehen für Neuanfang und Hoffnung.
Übergang: Der Tag markiert den Übergang von der Fastenzeit zur Osterfreude.
Häufige Missverständnisse und Mythen
Was stimmt wirklich?
Um den Gründonnerstag ranken sich einige Mythen und Missverständnisse, die einer Klärung bedürfen:
Mythos 1: „Gründonnerstag ist ein stiller Feiertag wie Karfreitag“
Realität: Im Gegensatz zum Karfreitag gelten am Gründonnerstag keine besonderen gesetzlichen Einschränkungen für Veranstaltungen oder Tanzveranstaltungen.
Mythos 2: „An Gründonnerstag muss man fasten“
Realität: Die strenge Fastenzeit endet traditionell mit dem Gründonnerstag. Der Verzehr grüner Speisen ist ein Brauch, aber keine religiöse Pflicht.
Mythos 3: „Die Glocken fliegen wirklich nach Rom“
Realität: Dies ist eine volkstümliche Erklärung für Kinder. Tatsächlich werden die Glocken aus Respekt vor dem Leiden Christi zum Schweigen gebracht.
Gründonnerstag in der modernen Gesellschaft
Bedeutungswandel im 21. Jahrhundert
In unserer zunehmend säkularisierten Gesellschaft hat sich die Wahrnehmung des Gründonnerstags gewandelt. Während für viele Gläubige die religiöse Dimension zentral bleibt, gewinnen kulturelle und kulinarische Aspekte an Bedeutung:
Kulinarisches Revival: Die Tradition der grünen Küche erlebt eine Renaissance im Kontext der Nachhaltigkeitsbewegung und des Interesses an regionalen, saisonalen Produkten.
Achtsamkeit und Entschleunigung: Der Gründonnerstag wird zunehmend als Moment der Besinnung vor dem Osterfest wahrgenommen, unabhängig von religiösen Überzeugungen.
Gemeinschaftserlebnis: Das gemeinsame Essen und Feiern steht im Vordergrund – ein Wert, der in unserer individualisierten Gesellschaft neue Relevanz gewinnt.
Ökologische Perspektive
Die traditionelle Verwendung von Wildkräutern und lokalem Grüngemüse am Gründonnerstag fügt sich perfekt in moderne Bestrebungen nach Nachhaltigkeit ein:
Saisonalität: Im April sind die ersten heimischen Kräuter und Gemüsesorten verfügbar – ein perfekter Zeitpunkt für regionale, klimafreundliche Ernährung.
Wildkräuter: Die Nutzung von Wildkräutern fördert die Wertschätzung für kostenlose Naturressourcen und traditionelles Kräuterwissen.
Bewusster Konsum: Der Fokus auf pflanzliche, frische Zutaten entspricht modernen Ernährungstrends und Gesundheitsbewusstsein.
Zusammenfassung und Ausblick
Der Gründonnerstag ist weit mehr als nur der Donnerstag vor Ostern. Er verbindet tiefe religiöse Bedeutung mit lebendigen Traditionen und kulinarischen Bräuchen. Von der Erinnerung an das letzte Abendmahl über das symbolische Schweigen der Glocken bis hin zum Genuss grüner Speisen – dieser besondere Tag bietet zahlreiche Möglichkeiten zur bewussten Gestaltung.
Ob Sie den Gründonnerstag religiös begehen, kulturelle Traditionen pflegen oder einfach die Gelegenheit für ein besonderes Familienessen nutzen möchten – die Vielfalt der Bräuche und Interpretationen macht ihn zu einem bereichernden Teil der Osterzeit.
In den kommenden Jahren fällt der Gründonnerstag auf die bereits genannten Daten, wobei 2027 mit dem 25. März einen besonders frühen Termin markiert. Planen Sie rechtzeitig, um diesen Tag in vollen Zügen zu genießen – sei es durch einen Urlaubstag für ein verlängertes Wochenende, den Besuch eines Gottesdienstes oder die Vorbereitung eines traditionellen grünen Festmahls.
Die Tradition des Gründonnerstags zeigt eindrucksvoll, wie historische Ereignisse, religiöse Bedeutung und kulturelle Bräuche über Jahrhunderte hinweg lebendig bleiben und sich gleichzeitig an moderne Lebenswelten anpassen können. So bleibt dieser Tag ein fester, bedeutungsvoller Bestandteil unseres Kulturkalenders – gestern, heute und auch in Zukunft.
Ist Gründonnerstag ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland?
Nein, der Gründonnerstag ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag. Es gelten normale Arbeitszeiten und Geschäfte haben regulär geöffnet. Erst der darauffolgende Karfreitag ist ein bundesweiter gesetzlicher Feiertag. Manche Arbeitgeber gewähren jedoch besondere Regelungen für den Nachmittag, um den Besuch von Gottesdiensten zu ermöglichen.
Wann ist Gründonnerstag 2025 und wie berechnet sich das Datum?
Gründonnerstag 2025 fällt auf den 17. April 2025. Das Datum berechnet sich immer als der Donnerstag vor dem Ostersonntag. Da Ostern ein beweglicher Feiertag ist, der vom Mondkalender abhängt, ändert sich auch das Datum des Gründonnerstags jedes Jahr. Er kann frühestens auf den 19. März und spätestens auf den 22. April fallen.
Warum heißt der Gründonnerstag „grün“ und was sollte man essen?
Die Namensherkunft ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich leitet sich „grün“ vom mittelhochdeutschen „gronan“ (weinen) ab, das sich über die Jahrhunderte zu „grün“ wandelte. Die Tradition, grüne Speisen zu essen, hat sowohl religiöse als auch praktische Wurzeln: Nach der Fastenzeit waren die ersten frischen Frühlingskräuter besonders willkommen. Typische Gerichte sind Grüne Soße, Spinat, Kräutersuppe, Grünkohl oder Wildkräutersalate.
Was ist die religiöse Bedeutung des Gründonnerstags?
Der Gründonnerstag ist der Gedenktag an das letzte Abendmahl Jesu Christi mit seinen zwölf Aposteln. An diesem Tag setzte Jesus das Sakrament der Eucharistie ein und vollzog die Fußwaschung als Zeichen der Demut und des dienenden Miteinanders. In christlichen Kirchen werden am Abend besondere Gottesdienste gefeiert. Nach der Abendmesse verstummen in katholischen Gemeinden die Kirchenglocken bis zur Osternacht.
Warum schweigen die Kirchenglocken am Gründonnerstag?
In der katholischen Tradition verstummen die Kirchenglocken nach der Abendmesse am Gründonnerstag und läuten erst wieder in der Osternacht. Dies symbolisiert die Trauer über das Leiden und den Tod Jesu Christi. Der Volksmund erklärt Kindern, dass die Glocken „nach Rom geflogen“ seien. Während dieser Zeit übernehmen Messdiener mit Ratschen und Klappern die Aufgabe, die Gemeinde zu den Gottesdiensten zu rufen.
Welche Bräuche gibt es am Gründonnerstag in Deutschland?
Zu den bekanntesten Bräuchen gehört das Essen grüner Speisen wie Kräutersuppe, Spinat oder Grüne Soße. Regional unterschiedlich sind das Klappern der Messdiener in katholischen Gegenden, das Färben grüner Eier in Bayern, oder das Emmaus-Spiel in Süddeutschland. In Hessen ist die Frankfurter Grüne Soße aus sieben Kräutern traditionell. Viele Familien besuchen abends spezielle Gründonnerstags-Gottesdienste mit Fußwaschung und Abendmahlsfeier.
Letzte Bearbeitung am Montag, 20. Oktober 2025 – 17:26 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.
Konnten wir deine Fragen zu Gründonnerstag beantworten? Lass es uns gerne wissen, falls etwas nicht stimmen sollte. Feedback ist gerne gesehen, auch zum Thema Gründonnerstag.
![Aschermittwoch [year] 7 feiertage-ferien.com](https://feiertage-ferien.com/wp-content/uploads/2024/08/feiertage-ferien.com_-150x150.webp)