Der Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern und markiert den Beginn der österlichen Triduum, der drei heiligen Tage, die das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi umfassen. Er wird in der christlichen Tradition als Tag gefeiert, an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern hielt, bevor er verraten und gefangen genommen wurde. Der Name „Gründonnerstag“ leitet sich wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort „grînen“ ab, was so viel wie „weinen“ oder „klagen“ bedeutet, und verweist auf die Trauer über den bevorstehenden Tod Jesu.
Wann ist Gründonnerstag (Datum)?
Gründonnerstag wird jedes Jahr am Donnerstag vor Ostern gefeiert und markiert den Beginn der österlichen Feierlichkeiten, meist zwischen Ende März und Mitte April. An diesem Tag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. In vielen Kirchen wird Gründonnerstag mit besonderen Gottesdiensten und oft auch einem symbolischen Fußwaschungsritual begangen.
Die religiöse Bedeutung des Gründonnerstags
Der Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte und bei dem er das Sakrament der Eucharistie einsetzte. Nach christlicher Lehre gab Jesus seinen Jüngern dabei Brot und Wein, die seinen Leib und sein Blut symbolisieren, und forderte sie auf, dies zu seinem Gedächtnis zu tun. Diese Handlung gilt als Ursprung der Heiligen Messe in der katholischen und orthodoxen Kirche sowie des Abendmahls in den evangelischen Kirchen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gründonnerstags ist die Fußwaschung, die Jesus seinen Jüngern während des Abendmahls zuteilwerden ließ. Diese Geste ist ein Symbol für Demut und Dienst am Nächsten und wird in vielen Kirchen als Teil der Liturgie des Gründonnerstags nachgeahmt.
Der Gründonnerstag ist somit ein Tag der Gemeinschaft, der Demut und des Dienstes und bereitet die Gläubigen auf die Feier des Leidens und der Auferstehung Jesu Christi in den folgenden Tagen vor.
Traditionen und Bräuche am Gründonnerstag
In vielen christlichen Gemeinden wird der Gründonnerstag mit feierlichen Gottesdiensten und symbolischen Handlungen begangen, die an das letzte Abendmahl und die Fußwaschung erinnern. Gleichzeitig gibt es zahlreiche regionale Bräuche, die mit diesem Tag verbunden sind.
Abendmahlsgottesdienste
Am Gründonnerstag finden in den christlichen Kirchen feierliche Abendmahlsgottesdienste statt, die das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern nachstellen. In der katholischen Kirche werden dabei häufig Brot und Wein in Erinnerung an die Einsetzung der Eucharistie gereicht, während in den evangelischen Kirchen das Abendmahl gefeiert wird.
Ein besonderer Bestandteil der katholischen Gründonnerstagsliturgie ist die Fußwaschung, bei der der Priester ausgewählten Gemeindemitgliedern die Füße wäscht. Diese Handlung ist eine Nachahmung der Demutsgeste Jesu und soll die Bedeutung des Dienstes am Nächsten hervorheben.
Am Ende des Gründonnerstagsgottesdienstes werden in vielen katholischen Kirchen der Altar abgedeckt und alle Kreuze verhüllt, um auf das bevorstehende Leiden und den Tod Jesu am Karfreitag hinzuweisen. Die Glocken verstummen und bleiben bis zur Osternacht stumm.
Grüne Speisen
Eine volkstümliche Tradition am Gründonnerstag ist das Essen von grünen Speisen, was mit dem Namen „Gründonnerstag“ in Verbindung gebracht wird. Obwohl der Name nicht direkt mit der Farbe Grün zusammenhängt, hat sich dieser Brauch über die Jahrhunderte etabliert. Besonders verbreitet ist das Essen von Spinat, Kräutern oder Grünkohl, die symbolisch für Frühling, Erneuerung und gesundes Leben stehen.
In einigen Regionen wird auch die “Neunkräutersuppe” zubereitet, die aus neun verschiedenen Kräutern besteht und symbolisch für Gesundheit und das Erwachen der Natur steht. Dieser Brauch hat vermutlich vorchristliche Wurzeln und verbindet sich mit der Vorstellung, dass die Natur nach dem Winter zu neuem Leben erwacht.
Stille und Einkehr
Da der Gründonnerstag auf das bevorstehende Leiden und den Tod Jesu verweist, ist er traditionell ein Tag der Stille und der Einkehr. In vielen Familien und christlichen Gemeinschaften ist es üblich, den Tag in Besinnung zu verbringen und auf festliche Aktivitäten zu verzichten. Stattdessen nutzen viele Menschen die Gelegenheit, sich auf das Osterfest vorzubereiten und die Tage bis zur Auferstehung Jesu im Gebet und in der Reflexion zu begehen.
Abend der Einkehr (Stillenacht)
In einigen Regionen ist der Abend des Gründonnerstags auch als Stillenacht bekannt. Nach dem Gottesdienst kehren die Gläubigen in Stille nach Hause zurück, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Diese Tradition der Stille symbolisiert die Trauer und das Warten auf die Ereignisse des Karfreitags und der Auferstehung am Ostersonntag.
Gründonnerstag in der modernen Zeit
In der heutigen Zeit bleibt der Gründonnerstag ein wichtiger Feiertag der Christenheit, der die Gläubigen zur Demut und zum Dienst am Nächsten aufruft. Obwohl der Tag in vielen Ländern kein gesetzlicher Feiertag ist, wird er in den Kirchen und Gemeinden festlich begangen und ist für viele Menschen ein bedeutender Moment der Vorbereitung auf Ostern.
In einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft hat der Gründonnerstag jedoch auch für viele Menschen, die nicht aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen, eine Bedeutung als Tag der Reflexion und des Zusammenseins. Die Symbole des letzten Abendmahls und der Fußwaschung erinnern an die Werte von Gemeinschaft, Mitgefühl und Selbstlosigkeit, die auch außerhalb des religiösen Kontextes wichtig sind.
Für viele Menschen ist der Gründonnerstag der Beginn des langen Osterwochenendes und bietet eine Gelegenheit, sich auf die kommenden Feiertage vorzubereiten und sich auf die österliche Freude einzustimmen.
Fazit
Der Gründonnerstag ist ein bedeutender christlicher Feiertag, der das letzte Abendmahl Jesu und die Einsetzung der Eucharistie in den Mittelpunkt stellt. Mit feierlichen Gottesdiensten, der Fußwaschung und der Vorbereitung auf das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi ist der Gründonnerstag ein Tag der Besinnung, der Demut und der Gemeinschaft. Traditionen wie das Essen von grünen Speisen und die Einkehr in Stille verbinden religiöse Rituale mit Volksbräuchen, die den Übergang zum Osterfest symbolisieren.
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