Erntedankfest 2025

Das Erntedankfest ist ein traditioneller christlicher Feiertag, der in Deutschland in den meisten Gemeinden am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Es ist ein Dankfest für die Gaben der Ernte und ein Ausdruck der Dankbarkeit für die Nahrungsmittel und die Fruchtbarkeit der Felder. Obwohl es heute hauptsächlich in ländlichen Gegenden begangen wird, hat das Erntedankfest eine lange Tradition und ist tief im christlichen Glauben verwurzelt.

Inhaltsverzeichnis

Erntedankfest
Erntedankfest

Wann ist Erntedankfest (Datum)?

Das Erntedankfest wird in Deutschland traditionell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert, wobei das genaue Datum regional variieren kann. Es ist ein christlicher Feiertag, an dem für die Ernte und den Segen der Natur gedankt wird. Viele Gemeinden schmücken ihre Kirchen mit Erntegaben, und es finden Gottesdienste und Feste statt.

Erntedankfest

Das Erntedankfest ist ein traditioneller Feiertag, an dem Menschen für die Ernte des Jahres danken und die Früchte der Natur feiern. In Deutschland wird es traditionell am ersten Sonntag im Oktober begangen, während es international unterschiedliche Termine gibt. Das Fest verbindet christliche Dankbarkeit mit alten Erntetraditionen und ist auch heute noch in vielen Gemeinden ein wichtiger Bestandteil des Jahreskreises. Von festlich geschmückten Kirchen über Erntekronen bis hin zu Erntedankumzügen – das Fest bietet vielfältige Traditionen. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles über die Geschichte, Bedeutung und modernen Bräuche des Erntedankfestes in Deutschland und weltweit.

Erntedankfest

Erster Sonntag im Oktober (Deutschland)

Im Jahr 2025: 5. Oktober

Kein gesetzlicher Feiertag

Was ist das Erntedankfest?

Das Erntedankfest ist ein traditionelles Fest, bei dem Menschen Gott und der Natur für die Ernte des Jahres danken. Es ist ein Anlass, die Fülle der Natur zu feiern, Dankbarkeit für Nahrung und Lebensgrundlagen auszudrücken und die harte Arbeit der Landwirte zu würdigen. In Deutschland wird das Erntedankfest traditionell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert, wobei es sowohl religiöse als auch weltliche Elemente vereint.

Das Fest hat tiefe Wurzeln in der Agrarkultur und reicht bis in vorchristliche Zeiten zurück. Schon immer haben Menschen nach der Ernte innegehalten, um für die Früchte der Erde zu danken und die erfolgreiche Einbringung der Ernte zu feiern. Heute ist das Erntedankfest besonders in ländlichen Regionen noch stark verankert, gewinnt aber auch in Städten wieder an Bedeutung im Kontext von Nachhaltigkeit und bewusster Ernährung.

Wichtige Fakten zum Erntedankfest

Datum in Deutschland: Erster Sonntag im Oktober (beweglich)

Konfessionen: Katholisch, evangelisch, ökumenisch gefeiert

Gesetzlicher Feiertag: Nein (regulärer Sonntag)

Charakter: Dankfest für die Ernte, Freudenfest

Zentrale Symbole: Erntekrone, Erntealtar, Getreide, Obst, Gemüse

Hauptbräuche: Erntedankgottesdienst, Festumzüge, Ernteessen

Verbreitung: Weltweit in verschiedenen Formen

Die Geschichte des Erntedankfestes

Die Tradition, nach der Ernte zu feiern und zu danken, ist uralt und findet sich in nahezu allen Kulturen weltweit.

Vorchristliche Zeit – Erntefeste in allen Kulturen

Bereits in der Antike feierten Menschen Erntefeste. Im alten Ägypten dankte man dem Gott Min für die Ernte, im alten Griechenland feierte man die Thesmophorien zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, und im antiken Rom waren die Cerealien der Göttin Ceres gewidmet. Die Germanen feierten das Herbstblót, ein Erntefest zu Ehren der Götter, bei dem Tiere geopfert und gemeinsam gefeiert wurde.

Altes Testament – Jüdische Erntefeste

Im Judentum gibt es mehrere Erntefeste, die bereits im Alten Testament beschrieben werden. Das Wochenfest (Schawuot) feiert die Weizenernte, und das Laubhüttenfest (Sukkot) im Herbst ist ein Erntedankfest, bei dem sieben Tage lang in provisorischen Hütten gelebt wird. Diese Feste verbinden den Dank für die Ernte mit der Erinnerung an Gottes Führung.

Mittelalter – Christliche Erntefeste

Mit der Christianisierung wurden die heidnischen Erntefeste allmählich durch christliche Dankesfeste ersetzt. Im Mittelalter war das Erntedankfest fest im bäuerlichen Leben verankert. Nach der mühsamen Ernte wurde gemeinsam gefeiert, der Grundherr richtete oft ein Fest für seine Bauern aus, und die Ernte wurde in die Kirche gebracht, um sie segnen zu lassen.

16./17. Jahrhundert – Reformation und Auswanderung

Nach der Reformation behielten sowohl katholische als auch evangelische Gemeinden das Erntedankfest bei. Die Pilgerväter, die 1620 nach Amerika auswanderten, brachten die Tradition des Erntedankfestes mit und begründeten damit das amerikanische Thanksgiving. Das erste Thanksgiving-Fest 1621 verband europäische Erntetraditionen mit indigenen amerikanischen Bräuchen.

19. Jahrhundert – Standardisierung in Deutschland

Im 19. Jahrhundert begannen die deutschen Kirchen, das Erntedankfest einheitlicher zu gestalten. 1770 schlug der protestantische Theologe Johann Christoph Unzer vor, das Fest jährlich am Michaelstag (29. September) zu feiern. Im Laufe des 19. Jahrhunderts setzte sich jedoch der erste Sonntag im Oktober als bevorzugter Termin durch.

20. Jahrhundert – Kirchlicher Feiertag

1933 wurde das Erntedankfest von der evangelischen Kirche offiziell auf den ersten Sonntag nach Michaeli (29. September) festgelegt. Die katholische Kirche schloss sich dieser Regelung an und legte das Fest ebenfalls auf den ersten Oktobersonntag. Während der NS-Zeit wurde das Erntedankfest mit dem „Reichserntedankfest“ politisch instrumentalisiert.

Heute – Lebendige Tradition

Heute wird das Erntedankfest in Deutschland vor allem in ländlichen Regionen noch intensiv gefeiert. Es verbindet christliche Dankbarkeit mit der Wertschätzung für regionale Landwirtschaft und wird zunehmend auch im Kontext von Nachhaltigkeit und bewusster Ernährung thematisiert.

Religiöse Bedeutung des Erntedankfestes

Für Christen beider Konfessionen hat das Erntedankfest eine tiefe spirituelle Bedeutung.

Theologische Grundlagen

Dankbarkeit als christliche Tugend

Im Zentrum des Erntedankfestes steht die Dankbarkeit gegenüber Gott als dem Schöpfer, der die Erde fruchtbar macht und dem Menschen die Nahrung gibt. Diese Haltung der Dankbarkeit ist eine zentrale christliche Tugend und findet sich vielfach in der Bibel. Christen verstehen die Ernte nicht als selbstverständlich, sondern als Geschenk Gottes.

Verantwortung für die Schöpfung

Das Erntedankfest erinnert auch an die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung. Der Mensch ist nach biblischem Verständnis berufen, die Erde zu bebauen und zu bewahren (Genesis 2,15). Das Fest lädt ein, über den eigenen Umgang mit der Natur und den Ressourcen nachzudenken.

Solidarität mit den Hungernden

Während in reichen Ländern Überfluss herrscht, leiden weltweit Millionen Menschen unter Hunger. Das Erntedankfest ruft zur Solidarität mit den Bedürftigen auf. Viele Gemeinden sammeln an diesem Tag Spenden für Hilfsorganisationen oder organisieren Tafeln für Bedürftige.

Biblische Texte zum Erntedankfest

Psalm 104,27-28:
„Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit. Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.“

5. Mose 26,10-11:
„Und nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du, HERR, mir gegeben hast. Dann sollst du sie vor den HERRN, deinen Gott, stellen und dich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen. Und du sollst fröhlich sein über all das Gute, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat.“

1. Thessalonicher 5,18:
„Sagt in allem Dank; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“

Traditionen und Bräuche des Erntedankfestes

Das Erntedankfest wird von vielfältigen Traditionen geprägt, die regional unterschiedlich ausgeprägt sind.

Erntedankgottesdienst

Der zentrale Punkt des Festes ist der Erntedankgottesdienst in den Kirchen. Die Kirche wird festlich mit Feldfrüchten, Obst, Gemüse, Getreide und Blumen geschmückt. Oft wird ein Erntealtar aufgebaut, auf dem die Gaben der Natur ausgestellt werden. Der Gottesdienst ist fröhlich gestaltet mit Dankliedern und -gebeten. Am Ende werden die Gaben häufig an Bedürftige verteilt oder für wohltätige Zwecke versteigert.

Die Erntekrone

Die Erntekrone ist das bekannteste Symbol des Erntedankfestes. Sie wird aus den letzten Ähren der Getreideernte geflochten und kunstvoll mit Bändern und Blumen geschmückt. Traditionell wird sie von der „Erntekönigin“ oder dem letzten Erntehelfer zur Kirche getragen und dort aufgehängt. Die Erntekrone bleibt oft das ganze Jahr über in der Kirche als Symbol für Gottes Segen.

Erntedankumzüge

Besonders in ländlichen Regionen finden prächtige Erntedankumzüge statt. Geschmückte Festwagen präsentieren die Ernte und traditionelle landwirtschaftliche Geräte. Bauern, Vereine und Schulklassen nehmen teil, oft in traditioneller Tracht. Blaskapellen spielen auf, und am Ende gibt es meist ein Volksfest mit regionalen Spezialitäten.

Erntealtäre in Kirchen

Die Kirchen werden aufwendig mit Erntegaben dekoriert. Getreidegarben, Kartoffeln, Kürbisse, Äpfel, Trauben, Brot und Blumen werden zu kunstvollen Arrangements aufgebaut. Diese Fülle symbolisiert den Reichtum der Schöpfung und lädt zum Staunen und Danken ein. Die Dekoration erfolgt oft durch Gemeindemitglieder und ist ein gemeinschaftliches Erlebnis.

Erntedankessen

Nach dem Gottesdienst versammeln sich viele Gemeinden zu einem gemeinsamen Essen. Traditionell gibt es regionale Gerichte mit Zutaten aus der frischen Ernte: Kartoffelgerichte, frisches Brot, Kraut, Kürbis, Fleisch von Tieren aus heimischer Zucht. Das gemeinsame Mahl stärkt die Gemeinschaft und ist Ausdruck der Freude über die eingebrachte Ernte.

Erntedankbräuche auf dem Hof

Auf vielen Bauernhöfen wird nach Abschluss der Ernte ein Erntefest für die Helfer ausgerichtet. Früher war dies der Moment, an dem der Bauer seinen Knechten und Mägden für die harte Arbeit dankte. Heute laden Höfe oft die Öffentlichkeit zu Hoffesten ein, bei denen traditionelle Landwirtschaft gezeigt und erklärt wird.

Symbole des Erntedankfestes

Die Erntekrone

Kunstvolles Gebinde aus den letzten Getreideähren, Symbol für die abgeschlossene Ernte und Gottes Segen für das kommende Jahr.

Das Brot

Frisch gebackenes Brot steht im Zentrum vieler Erntedankaltäre als „Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“ – ein zentrales Symbol im Christentum.

Getreidegarben

Gebündelte Ähren von Weizen, Roggen oder Gerste symbolisieren die Feldfrüchte und erinnern an die biblische Geschichte von Ruth und Boas.

Kürbisse und Wurzelgemüse

Herbstgemüse wie Kürbisse, Kartoffeln, Rüben und Kohl repräsentieren die Vielfalt der Ernte und die Versorgung für den Winter.

Obst und Weintrauben

Äpfel, Birnen, Pflaumen und Trauben stehen für die Fülle der Natur. Weintrauben haben zudem eine besondere christliche Symbolik (Wein im Abendmahl).

Herbstblumen

Sonnenblumen, Dahlien, Astern und Hagebutten schmücken die Altäre und Kirchen und bringen die Farben des Herbstes zum Ausdruck.

Regionale Unterschiede in Deutschland

Das Erntedankfest wird in verschiedenen Regionen Deutschlands mit unterschiedlichen Schwerpunkten gefeiert.

Bayern und Baden-Württemberg

In Süddeutschland sind Erntedankumzüge besonders prächtig. Geschmückte Festwagen zeigen traditionelles Handwerk und landwirtschaftliche Szenen. Die katholischen Gemeinden feiern oft mit großen Prozessionen. Typisch sind auch Erntedankbälle am Abend mit Blasmusik.

Norddeutschland

In Norddeutschland, besonders in ländlichen Regionen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins, ist das „Erntebier“ Tradition – ein Fest auf den Höfen für alle Erntehelfer. Die evangelischen Kirchen gestalten besonders festliche Gottesdienste mit aufwendigem Blumenschmuck.

Rheinland

Im Rheinland werden oft Ernteköniginnen gewählt, die die Erntekrone zur Kirche tragen. Die Weinbauregionen am Rhein verbinden das Erntedankfest häufig mit Weinfesten, bei denen der neue Wein verkostet wird.

Ostdeutschland

In den neuen Bundesländern wurde das Erntedankfest während der DDR-Zeit säkularisiert. Heute leben die kirchlichen Traditionen wieder auf, während auch weltliche Erntefeste weiterhin populär sind, besonders in Form von Bauernmärkten.

Alpenregionen

In den Alpen wird der „Almabtrieb“ oft mit dem Erntedankfest verbunden. Die geschmückten Kühe werden von der Alm ins Tal getrieben, was ein großes Volksfest auslöst. Dies ist Ausdruck des Dankes dafür, dass Menschen und Tiere den Sommer auf der Alm unbeschadet überstanden haben.

Weinbauregionen

An Mosel, Rhein, Nahe und in der Pfalz wird das Erntedankfest eng mit dem Weinlesefest verknüpft. Nach der Weinlese dankt man für die Traubenernte, und die Kirchen werden besonders üppig mit Weintrauben geschmückt. Winzerfeste mit Weinproben gehören dazu.

Erntedankfest weltweit

Erntefeste gibt es in allen Kulturen, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten und mit verschiedenen Traditionen.

Thanksgiving in Nordamerika

USA – Vierter Donnerstag im November

In den USA ist Thanksgiving das wichtigste Familienfest des Jahres, vergleichbar mit Weihnachten. Es geht zurück auf das Erntefest der Pilgerväter 1621, die gemeinsam mit indigenen Amerikanern ihre erste erfolgreiche Ernte feierten. Heute kommen Familien von weit her zusammen zu einem festlichen Mahl mit Truthahn, Cranberrysauce, Süßkartoffeln und Kürbiskuchen. Der Tag ist gesetzlicher Feiertag, und am Folgetag beginnt mit dem „Black Friday“ die Weihnachtseinkaufssaison.

Kanada – Zweiter Montag im Oktober

Das kanadische Thanksgiving ist dem amerikanischen ähnlich, findet aber früher statt und ist weniger kommerzialisiert. Es wurde 1957 offiziell zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Auch hier steht das Familienessen im Mittelpunkt, oft mit Truthahn oder Gans.

Weitere internationale Erntefeste

Land
Name / Zeit
Besonderheiten
Großbritannien
Harvest Festival
Erster Sonntag im Oktober
Gottesdienste mit Erntegaben, die anschließend an Bedürftige verteilt werden. Schulkinder basteln Erntekörbe.
Niederlande
Dankdag voor Gewas en Arbeid
Erster Mittwoch im November
Protestantischer Feiertag zum Dank für Ernte und Arbeit. Gottesdienste und Gemeindefeste.
Polen
Dożynki
August/September (regional)
Große Volksfeste mit Umzügen, Erntekronen und traditioneller Musik. Sehr populäres Fest.
Japan
Kinrō Kansha no Hi
23. November
Gesetzlicher Feiertag des Dankes für Arbeit und Ernte. Kinder danken Arbeitern und öffentlichen Diensten.
China
Mittherbstfest
15. Tag des 8. Mondmonats
Familienfest mit Mondkuchen, Laternen und Dank für die Reisernte. Zweitwichtigstes chinesisches Fest nach Neujahr.
Indien
Pongal
Januar (Tamil Nadu)
Viertägiges Erntedankfest für die Reisernte. Kühe werden geschmückt, spezielles Reisgericht gekocht.

Kulinarische Traditionen

Das Erntedankfest ist auch ein Fest des Genusses, bei dem die Früchte der Ernte verkostet werden.

Frisches Bauernbrot

Kräftige Roggen- oder Weizenbrote, oft als runde Laibe gebacken, symbolisieren das „tägliche Brot“ und stehen im Zentrum des Erntedankaltars.

Kartoffelgerichte

Pellkartoffeln mit Quark, Kartoffelsuppe, Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat – die vielseitige Knolle ist Hauptbestandteil vieler Erntedankessen.

Kürbissuppe

Cremige Kürbissuppe ist ein klassisches Herbstgericht zum Erntedankfest. Der Kürbis symbolisiert die Fülle des Herbstes und ist vielseitig verwendbar.

Kraut und Rüben

Sauerkraut, Rotkohl, Weißkohl und verschiedene Rübengerichte gehören zur traditionellen Herbstküche und wurden früher eingelagert für den Winter.

Apfelkuchen

Frisch geerntete Äpfel werden zu Kuchen, Kompott oder Most verarbeitet. Apfelkuchen ist das typische Dessert vieler Erntedankfeiern.

Zwiebelkuchen

Besonders in Weinbauregionen wird zum Erntedank Zwiebelkuchen serviert, oft zusammen mit neuem Wein oder Federweißen.

Wildgerichte

Im Oktober beginnt die Jagdsaison. Wildbraten, Wildschwein oder Hirschgulasch sind festliche Gerichte zum Erntedankfest.

Pflaumen und Zwetschgen

Pflaumenkuchen, Zwetschgendatschi oder Pflaumenmus gehören zum Spätsommer und frühen Herbst und werden gerne zum Erntedank serviert.

Moderne kulinarische Trends

Heute werden zum Erntedankfest auch moderne Interpretationen traditioneller Gerichte serviert. Regionale und saisonale Küche, Bio-Produkte und nachhaltige Lebensmittel stehen im Fokus. Viele Gemeinden organisieren „Slow Food“-Events oder Bauernmärkte, auf denen lokale Produzenten ihre Erzeugnisse vorstellen.

Moderne Bedeutung des Erntedankfestes

In einer zunehmend verstädterten und globalisierten Welt gewinnt das Erntedankfest neue Bedeutungen.

Erntedankfest und Nachhaltigkeit

Wertschätzung für Lebensmittel

In Zeiten, in denen Lebensmittel selbstverständlich und billig im Supermarkt verfügbar sind, erinnert das Erntedankfest daran, wie kostbar Nahrung ist. Es lädt ein, über Verschwendung nachzudenken und bewusster mit Ressourcen umzugehen. In Deutschland werden jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – das Erntedankfest kann Anlass sein, dieses Verhalten zu hinterfragen.

Regionale Landwirtschaft unterstützen

Das Fest bietet die Gelegenheit, lokale Bauern und Produzenten zu würdigen und ihre Arbeit wertzuschätzen. Viele Menschen nutzen das Erntedankfest, um gezielt bei regionalen Erzeugern einzukaufen oder Höfe zu besuchen. Dies stärkt die regionale Wirtschaft und reduziert Transportwege.

Biodiversität und Umweltschutz

Moderne Erntedankfeste thematisieren zunehmend auch den Schutz der Umwelt und den Erhalt der Artenvielfalt. Es wird diskutiert, wie Landwirtschaft nachhaltig gestaltet werden kann, um auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

Fairer Handel

Viele Gemeinden verbinden das Erntedankfest mit der Thematik des fairen Handels. Es werden Produkte aus fairem Handel vorgestellt, und es wird über die Arbeitsbedingungen von Bauern in Entwicklungsländern informiert.

Erntedankfest in der Stadt

Auch in Städten gewinnt das Erntedankfest an Bedeutung, oft in neuer Form:

  • Urban Gardening: Gemeinschaftsgärten feiern ihre Ernte mit Nachbarschaftsfesten
  • Bauernmärkte: Spezielle Erntedankmärkte bringen Stadt und Land zusammen
  • Schulprojekte: Kinder lernen, wo Lebensmittel herkommen und wie sie wachsen
  • Solidarische Landwirtschaft: Mitglieder von Erntegemeinschaften feiern gemeinsam
  • Cooking Events: Gemeinsames Kochen mit saisonalen, regionalen Zutaten

Dankbarkeit als Lebenshaltung

Über die konkrete Ernte hinaus lädt das Erntedankfest ein, generell eine Haltung der Dankbarkeit zu kultivieren. Psychologische Studien zeigen, dass Dankbarkeit zu mehr Lebenszufriedenheit, besserer Gesundheit und stärkeren sozialen Beziehungen führt. Das Erntedankfest kann Anlass sein, innezuhalten und sich der vielen Gaben bewusst zu werden, die wir haben – von der Nahrung über ein Dach über dem Kopf bis zu Familie und Freunden.

Praktische Tipps für ein gelungenes Erntedankfest

Gottesdienstbesuch

  • Informieren Sie sich über besondere Erntedankgottesdienste in Ihrer Gemeinde
  • Viele Kirchen laden ein, eigene Erntegaben mitzubringen (Obst, Gemüse, Blumen)
  • Erntedankgottesdienste sind oft besonders festlich und familienfreundlich gestaltet
  • Nach dem Gottesdienst gibt es häufig Gemeindefeste mit Essen und Getränken

Erntedankfest zu Hause feiern

  • Decken Sie den Tisch festlich mit Herbstdekoration (Kürbisse, Äpfel, bunte Blätter)
  • Kochen Sie ein Menü aus regionalen, saisonalen Zutaten
  • Beginnen Sie das Essen mit einem Dankgebet oder einer Dankrunde
  • Basteln Sie mit Kindern herbstliche Dekorationen oder eine kleine Erntekrone
  • Besuchen Sie einen Bauernhof oder Wochenmarkt, um zu sehen, wo Lebensmittel herkommen
  • Überlegen Sie gemeinsam, wofür Sie im vergangenen Jahr dankbar sind

Mit Kindern das Erntedankfest gestalten

  • Besuchen Sie einen Bauernhof und lassen Sie Kinder bei der Ernte helfen (Äpfel pflücken, Kartoffeln ausgraben)
  • Basteln Sie eine Erntekrone aus Getreideähren und Herbstblumen
  • Backen Sie gemeinsam Brot oder Kuchen
  • Lesen Sie Geschichten über die Ernte und woher Lebensmittel kommen
  • Erstellen Sie ein Erntedank-Plakat mit Bildern von Obst und Gemüse
  • Singen Sie Erntelieder wie „Wir pflügen und wir streuen“
  • Pflanzen Sie gemeinsam Herbstzwiebeln für das Frühjahr

Nachhaltig und sozial handeln

  • Kaufen Sie bewusst regionale und saisonale Produkte
  • Unterstützen Sie lokale Bauern durch Direktkauf oder Abokisten
  • Spenden Sie an Tafeln oder Hilfsorganisationen
  • Reduzieren Sie Lebensmittelverschwendung – nutzen Sie alle Reste
  • Kompostieren Sie organische Abfälle
  • Informieren Sie sich über faire Handelsbedingungen
  • Teilen Sie Überschüsse aus dem eigenen Garten mit Nachbarn

Erntedankfest in Zahlen

~60% der deutschen Kirchengemeinden feiern Erntedankfest
1.Oktober Sonntag – traditioneller Termin in Deutschland
~11 Mio. Tonnen Lebensmittel werden jährlich in Deutschland weggeworfen
1621 Jahr des ersten Thanksgiving in Amerika

Erntedanklieder und Gebete

Traditionelle Lieder

„Wir pflügen und wir streuen“

Das bekannteste Erntedanklied wurde 1782 von Matthias Claudius gedichtet. Es thematisiert die Arbeit des Bauern und den Segen Gottes. Der Refrain „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn“ ist vielen Menschen vertraut und wird in Kindergärten und Schulen gesungen.

„Danket dem Herrn“

Dieser Choral basiert auf Psalm 107 und ist ein klassisches Danklied, das in vielen Erntedankgottesdiensten gesungen wird. Die Melodie ist feierlich und lädt zum gemeinsamen Lobpreis ein.

„Großer Gott, wir loben dich“

Obwohl kein spezifisches Erntedanklied, wird dieser hymnische Gesang oft zum Abschluss von Erntedankgottesdiensten gesungen als Ausdruck des Lobes und Dankes.

Erntedankgebete

Einfache Tischgebete zum Erntedankfest:

„Lieber Gott, wir danken dir
für alles, was wir haben hier.
Für Korn und Wein und Früchte gut,
die uns beschenken mit neuem Mut.
Amen.“
„Für die Früchte, für die Gaben,
die wir auf dem Tische haben,
für das Glück der frohen Tage
sei dir Dank und Ehre, Vater, sage.
Amen.“

Fazit: Ein Fest der Dankbarkeit und Wertschätzung

Das Erntedankfest ist weit mehr als ein alter Brauch aus vergangenen Zeiten. Es ist ein Fest, das in unserer modernen Welt hochaktuell ist und wichtige Werte vermittelt: Dankbarkeit für die Gaben der Natur, Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte, Respekt vor der Schöpfung und Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft.

In einer Zeit, in denen Lebensmittel selbstverständlich erscheinen und ihre Herkunft oft im Verborgenen bleibt, erinnert uns das Erntedankfest daran, dass hinter jedem Laib Brot, jedem Apfel und jeder Kartoffel menschliche Arbeit, natürliche Prozesse und letztlich ein großes Geschenk stehen. Das Fest lädt ein, innezuhalten und sich bewusst zu machen, wie reich wir beschenkt sind.

Die vielfältigen Traditionen des Erntedankfestes – von festlichen Gottesdiensten über prächtige Umzüge bis zu gemeinsamen Mahlzeiten – schaffen Gemeinschaft und verbinden Generationen. Sie bringen Stadt und Land zusammen und ermöglichen Begegnungen zwischen Produzenten und Verbrauchern. In einer zunehmend anonymen und digitalen Welt bietet das Erntedankfest reale Begegnungen und sinnliche Erfahrungen.

Gleichzeitig ist das Erntedankfest auch ein Fest der Verantwortung. Es erinnert uns daran, dass wir nicht Herren, sondern Verwalter der Schöpfung sind. Es fordert uns auf, nachhaltig zu wirtschaften, Ressourcen zu schonen und solidarisch mit jenen zu sein, die nicht im Überfluss leben. Die Themen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und globale Ernährungsgerechtigkeit sind am Erntedankfest nicht theoretisch, sondern unmittelbar präsent.

Ob Sie das Erntedankfest religiös begehen, als kulturelle Tradition pflegen oder als Anlass für bewusstes Leben nutzen – das Fest bietet Raum für alle Formen der Wertschätzung und Dankbarkeit. Es lädt ein, die kleinen und großen Wunder der Natur zu bestaunen, die Arbeit vieler Menschen anzuerkennen und gemeinsam zu feiern.

Nehmen Sie sich am Erntedankfest Zeit – Zeit zum Danken, Zeit zum Feiern, Zeit zum Nachdenken über unsere Beziehung zur Natur und unsere Verantwortung für die Zukunft. Besuchen Sie einen Gottesdienst, einen Bauernmarkt oder einfach einen Bauernhof in Ihrer Nähe. Kochen Sie ein Festmahl aus regionalen, saisonalen Zutaten und teilen Sie es mit Familie und Freunden. Denn letztlich geht es beim Erntedankfest um das, was wirklich zählt: Dankbarkeit, Gemeinschaft und die Freude am Leben.

Wann ist das Erntedankfest in Deutschland?

In Deutschland wird das Erntedankfest traditionell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Im Jahr 2025 fällt es auf den 5. Oktober. Der genaue Termin kann jedoch regional variieren – manche Gemeinden feiern am letzten Sonntag im September oder am Michaelistag (29. September). Das Erntedankfest ist kein gesetzlicher Feiertag, sondern ein kirchlicher und kultureller Festtag.

Was macht man am Erntedankfest?

Am Erntedankfest besuchen viele Menschen festliche Gottesdienste, in denen die Kirchen mit Feldfrüchten, Obst, Gemüse und Blumen geschmückt sind. Zentrale Bräuche sind die Erntekrone, Erntedankumzüge mit geschmückten Festwagen, gemeinsame Ernteessen mit regionalen Produkten und Dankgebete. Viele Gemeinden organisieren Hoffeste, Bauernmärkte oder Festlichkeiten, bei denen man zusammenkommt, isst und für die Ernte dankt. Die Gaben aus der Kirche werden oft an Bedürftige verteilt.

Warum feiern wir Erntedankfest?

Das Erntedankfest wird gefeiert, um Gott und der Natur für die Ernte des Jahres zu danken. Es ist ein Ausdruck der Dankbarkeit für Nahrung, Lebensgrundlagen und die Fruchtbarkeit der Erde. Das Fest erinnert daran, dass die Ernte nicht selbstverständlich ist, sondern von vielen Faktoren abhängt – vom Wetter, von der Arbeit der Landwirte und letztlich vom Segen Gottes. Es lädt ein zur Wertschätzung von Lebensmitteln und zur Solidarität mit den Hungernden.

Was ist die Erntekrone und welche Bedeutung hat sie?

Die Erntekrone ist das zentrale Symbol des Erntedankfestes. Sie wird kunstvolle aus den letzten Getreideähren der Ernte geflochten und mit Bändern und Blumen geschmückt. Traditionell trägt die Erntekönigin oder der letzte Erntehelfer die Krone zur Kirche, wo sie aufgehängt wird. Die Erntekrone symbolisiert die abgeschlossene Ernte und Gottes Segen für das kommende Jahr. Sie bleibt oft das ganze Jahr über in der Kirche als Zeichen der Dankbarkeit.

Was ist der Unterschied zwischen Erntedankfest und Thanksgiving?

Das deutsche Erntedankfest findet am ersten Sonntag im Oktober statt und ist kein gesetzlicher Feiertag. Es hat einen stark religiösen Charakter mit Gottesdiensten und Kirchenschmuck. Das amerikanische Thanksgiving ist am vierten Donnerstag im November, ist gesetzlicher Feiertag und das wichtigste Familienfest in den USA. Während beim Erntedankfest die Dankbarkeit gegenüber Gott im Vordergrund steht, ist Thanksgiving stärker säkularisiert. Beide Feste teilen aber den Grundgedanken des Dankes für die Ernte.

Ist das Erntedankfest ein gesetzlicher Feiertag?

Nein, das Erntedankfest ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag. Es ist ein kirchlicher Feiertag, der auf einen Sonntag fällt, daher haben die Menschen ohnehin frei. Es gibt keine besonderen gesetzlichen Regelungen wie Ladenschlusszeiten oder Tanzverbote. In einigen anderen Ländern wie den USA (Thanksgiving) oder Kanada ist das Erntedankfest dagegen ein gesetzlicher Feiertag mit arbeitsfreiem Tag.

Welche Lebensmittel gehören zum Erntedankfest?

Typische Lebensmittel zum Erntedankfest sind frisches Brot, Getreideähren, Kartoffeln, Kürbisse, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben, Kohl, Rüben und andere Herbstfrüchte. In der Kirche werden diese als Erntegaben auf dem Altar präsentiert. Beim Erntedankessen gibt es oft Kartoffelgerichte, Kürbissuppe, Kraut, Apfelkuchen, Zwiebelkuchen und in Weinregionen neuen Wein. Alle Speisen stammen idealerweise aus der aktuellen Ernte und sind regional und saisonal.

Letzte Bearbeitung am Montag, 20. Oktober 2025 – 16:10 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.

Erntedankfest: Zum Datum springen, inkl 2025, 2026 und 2027

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