Der Volkstrauertag ist ein nationaler Gedenktag in Deutschland, der an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Er wird jährlich zwei Sonntage vor dem 1. Advent begangen und fällt somit in die zweite Novemberhälfte. Der Volkstrauertag steht im Zeichen des Gedenkens, der Trauer und der Mahnungen für den Frieden. Besonders wird an die Opfer der beiden Weltkriege sowie an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert, aber auch an alle, die durch Krieg, Terror oder politische Verfolgung ihr Leben verloren haben.
Wann ist der Volkstrauertag (Datum)?
Der Volkstrauertag wird in Deutschland am zweitletzten Sonntag vor dem 1. Advent begangen, was ein Datum zwischen dem 13. und 19. November bedeutet. Er ist ein staatlicher Gedenktag, an dem an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert wird. Häufig finden Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen statt.
Die Geschichte des Volkstrauertags
Der Volkstrauertag wurde erstmals im Jahr 1919 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges von dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen. Dieser Tag sollte dem Gedenken der gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs dienen und war zunächst rein national auf die deutschen Kriegsopfer ausgerichtet. In der Weimarer Republik wurde der Volkstrauertag als Tag des Gedenkens etabliert, jedoch nicht zu einem offiziellen Feiertag erklärt.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Volkstrauertag zum “Heldengedenktag” umgewandelt und verlor seine ursprüngliche Bedeutung des stillen Gedenkens. Stattdessen rückte eine Verherrlichung der gefallenen Soldaten und eine nationalistische Propaganda in den Vordergrund.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1952, wurde der Volkstrauertag in der heutigen Form wieder eingeführt. Seitdem steht er nicht nur für das Gedenken an die gefallenen Soldaten, sondern auch für die Mahnung, Krieg und Gewalt zu überwinden. Der Tag erinnert an alle Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung weltweit, unabhängig von Nationalität und Herkunft.
Bedeutung des Volkstrauertags
Der Volkstrauertag dient dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, und gleichzeitig mahnt er zu Frieden und Versöhnung. Er erinnert nicht nur an die Soldaten, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben verloren haben, sondern auch an die zivilen Opfer von Kriegen, Terror und politischer Verfolgung. Der Tag bietet Raum für die Reflexion über die Schrecken der Vergangenheit und ist zugleich eine Mahnung, sich für Frieden und ein friedliches Miteinander einzusetzen.
Der Volkstrauertag ist ein Tag der kollektiven Erinnerung und des gemeinsamen Trauerns, der auf die Verantwortung jedes Einzelnen hinweist, sich für den Frieden zu engagieren. Die Betonung liegt auf der Erinnerungskultur, die sich mit der Frage auseinandersetzt, wie aus der Vergangenheit Lehren für die Zukunft gezogen werden können.
Traditionen und Bräuche am Volkstrauertag
Der Volkstrauertag wird in Deutschland auf vielfältige Weise begangen. Gedenkveranstaltungen, Kranzniederlegungen und Schweigeminuten sind zentrale Elemente dieses Gedenktages.
Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen
An vielen Orten in Deutschland finden am Volkstrauertag öffentliche Gedenkfeiern statt. Diese Veranstaltungen werden oft von Gemeinden, Vereinen oder lokalen politischen Vertretern organisiert und sind ein Ausdruck des gemeinsamen Gedenkens an die Kriegsopfer. Bei diesen Feiern werden häufig Kränze an Denkmälern oder Kriegsgräberstätten niedergelegt, um der Opfer zu gedenken. Die Denkmäler, die oft in Stadtparks oder Friedhöfen stehen, erinnern an die gefallenen Soldaten und Zivilisten der beiden Weltkriege sowie an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Eine zentrale Rolle bei den Gedenkveranstaltungen spielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der seit seiner Gründung für die Pflege der Kriegsgräber und die Erinnerung an die Opfer des Krieges verantwortlich ist. An vielen Orten sind auch Vertreter der Bundeswehr oder von Veteranenverbänden an den Feierlichkeiten beteiligt.
Zentrale Gedenkstunde im Bundestag
Eine der wichtigsten Veranstaltungen zum Volkstrauertag findet im Deutschen Bundestag in Berlin statt. Hier wird eine zentrale Gedenkstunde abgehalten, die von Vertretern des Bundes, der Länder und verschiedener religiöser und gesellschaftlicher Gruppen besucht wird. Diese Gedenkstunde wird oft live im Fernsehen übertragen und steht im Zeichen der Erinnerung und Mahnung.
Im Rahmen dieser Gedenkstunde halten hochrangige politische Vertreter Reden, in denen an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert wird. Gleichzeitig wird der Volkstrauertag als Mahnung verstanden, sich weltweit für Frieden, Menschenrechte und Völkerverständigung einzusetzen.
Schweigeminute
Ein wichtiger Bestandteil der Gedenkveranstaltungen am Volkstrauertag ist die Schweigeminute, in der die Teilnehmer der Opfer gedenken und ihrer Trauer Ausdruck verleihen. Diese stille Form des Gedenkens bietet einen Moment der Besinnung und Reflexion, in dem die Schrecken des Krieges und die Bedeutung des Friedens im Mittelpunkt stehen.
Stiller Feiertag
Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein stiller Feiertag, was bedeutet, dass an diesem Tag in den meisten Bundesländern besondere Regelungen gelten. Öffentliche Veranstaltungen, die nicht der Besinnung oder dem Gedenken dienen, sind in vielen Regionen eingeschränkt oder untersagt. Dazu gehören beispielsweise laute Musik, Tanzveranstaltungen und andere Vergnügungen. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass der Volkstrauertag als Tag des stillen Gedenkens respektiert wird.
Volkstrauertag und Erinnerungskultur
Der Volkstrauertag ist eng mit der deutschen Erinnerungskultur verknüpft. Die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt hat in Deutschland eine zentrale Bedeutung, insbesondere angesichts der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Verbrechen. Der Volkstrauertag trägt dazu bei, diese Erinnerung wachzuhalten und die Lehren aus der Vergangenheit in den Vordergrund zu stellen.
Die Gedenkveranstaltungen und Feiern am Volkstrauertag sind nicht nur eine Mahnung an die Schrecken der Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf, sich aktiv für Frieden, Menschenrechte und Völkerverständigung einzusetzen. Der Tag betont die Verantwortung der heutigen Generation, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen und eine friedlichere Zukunft zu gestalten.
Fazit
Der Volkstrauertag in Deutschland ist ein Tag des Gedenkens an die Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung. Er erinnert an die Schrecken der beiden Weltkriege, die Gräueltaten der nationalsozialistischen Herrschaft und an die Notwendigkeit, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen. Mit Gedenkveranstaltungen, Kranzniederlegungen und Schweigeminuten bietet der Volkstrauertag Raum für Besinnung und Reflexion über die Verantwortung, die jeder Einzelne für eine friedliche Zukunft trägt. Als stiller Feiertag mahnt er zur Erinnerung an die Vergangenheit und zum Einsatz für eine bessere Welt.
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