Sonnenwende 2025

Die Sonnenwende: Ein Wendepunkt im Jahreslauf

Die Sonnenwende, oft als „Solstitium“ bezeichnet, markiert zwei bedeutende Momente im Jahresverlauf: die Sommersonnenwende und die Wintersonnenwende. Diese Tage gelten als Wendepunkte, an denen der Tag-Nacht-Rhythmus der Erde eine besondere Position erreicht. Die Sonnenwende spielt eine wichtige Rolle in Kulturen weltweit und wird oft mit Ritualen und Festen gefeiert. In diesem Artikel schauen wir uns an, was die Sonnenwende ist, wie sie entsteht und welche Traditionen und Bräuche sich um dieses Naturereignis ranken.

Inhaltsverzeichnis

Sonnenwende
Sonnenwende

Was ist die Sonnenwende (Datum)?

Die Sonnenwende tritt zweimal im Jahr auf und markiert die Tage, an denen die Sonne ihren höchsten oder niedrigsten Punkt am Himmel erreicht. Diese besonderen Tage sind der längste Tag des Jahres (Sommersonnenwende) und die längste Nacht des Jahres (Wintersonnenwende). Die genaue Zeit für die Sonnenwende variiert leicht von Jahr zu Jahr und hängt von der Umlaufbahn der Erde um die Sonne ab.

  • Sommersonnenwende: Findet um den 21. Juni auf der Nordhalbkugel statt und bringt den längsten Tag des Jahres mit sich.
  • Wintersonnenwende: Tritt um den 21. Dezember auf der Nordhalbkugel auf und kennzeichnet den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres.

Auf der Südhalbkugel sind die Daten der Sonnenwenden genau umgekehrt, was zu einer einzigartigen Wechselwirkung zwischen den beiden Hemisphären führt.

Die Sommersonnenwende findet in der Regel um den 21. Juni statt und markiert auf der Nordhalbkugel den längsten Tag des Jahres. Die Wintersonnenwende erfolgt etwa am 21. Dezember und bringt auf der Nordhalbkugel den kürzesten Tag und die längste Nacht. Auf der Südhalbkugel sind die Daten umgekehrt, sodass dort im Juni Winter- und im Dezember Sommersonnenwende gefeiert werden.

Anstehende Veranstaltungen

Die Sonnenwende markiert zweimal jährlich einen astronomischen Wendepunkt, der seit Jahrtausenden die Menschen fasziniert und kulturell geprägt hat. An diesen besonderen Tagen erreicht die Sonne ihren höchsten oder tiefsten Stand am Himmel und leitet damit den kalendarischen Sommer- oder Winterbeginn ein. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Sommersonnenwende und Wintersonnenwende, ihre astronomischen Hintergründe, kulturelle Bedeutung und die Bräuche, mit denen Menschen weltweit diese besonderen Tage feiern.

Was ist die Sonnenwende? Definition und astronomische Grundlagen

Die Sonnenwende, auch als Solstitium bezeichnet, ist ein astronomisches Ereignis, das zweimal jährlich auftritt. Sie markiert den Zeitpunkt, an dem die Sonne ihren größten nördlichen oder südlichen Abstand vom Himmelsäquator erreicht. Dieser besondere Moment kennzeichnet den Beginn des astronomischen Sommers beziehungsweise Winters und ist seit der Antike von großer Bedeutung für Kulturen weltweit.

Astronomische Definition

Bei der Sonnenwende erreicht die Sonne ihre maximale Deklination von +23,44° (Sommersonnenwende) oder -23,44° (Wintersonnenwende). Dieser Winkel entspricht der Neigung der Erdachse gegenüber der Ekliptik. An diesem Tag steht die Sonne mittags am höchsten beziehungsweise niedrigsten Punkt ihrer jährlichen Bahn.

Der Begriff „Sonnenwende“ leitet sich davon ab, dass die Sonne an diesem Tag ihre Richtung zu wenden scheint. Nach der Sommersonnenwende werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder kürzer, nach der Wintersonnenwende wieder länger. Es ist der Wendepunkt im jährlichen Zyklus von Tag und Nacht.

Sommersonnenwende: Der längste Tag des Jahres

Die Sommersonnenwende findet auf der Nordhalbkugel zwischen dem 20. und 21. Juni statt und markiert den astronomischen Sommerbeginn. An diesem Tag erreicht die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel, was zur längsten Tageslichtperiode des gesamten Jahres führt. In Deutschland dauert der Tag etwa 16 bis 17 Stunden, abhängig vom Breitengrad.

Termine der Sommersonnenwende

2025

Datum: 21. Juni 2025

Uhrzeit: 04:42 Uhr MESZ

Tageslänge in Berlin: 16 Stunden 50 Minuten

2026

Datum: 21. Juni 2026

Uhrzeit: 10:25 Uhr MESZ

Tageslänge in Berlin: 16 Stunden 49 Minuten

2027

Datum: 21. Juni 2027

Uhrzeit: 16:11 Uhr MESZ

Tageslänge in Berlin: 16 Stunden 50 Minuten

2028

Datum: 20. Juni 2028

Uhrzeit: 21:56 Uhr MESZ

Tageslänge in Berlin: 16 Stunden 50 Minuten

Regionale Unterschiede in Deutschland

Die Tageslänge zur Sommersonnenwende variiert innerhalb Deutschlands erheblich aufgrund der geografischen Ausdehnung von Nord nach Süd. Je weiter nördlich man sich befindet, desto länger ist der Tag zur Sommersonnenwende.

Stadt Breitengrad Tageslänge 2025 Sonnenaufgang Sonnenuntergang
Flensburg 54,8° N 17 Std. 30 Min. 04:43 Uhr 22:13 Uhr
Hamburg 53,6° N 17 Std. 04 Min. 04:50 Uhr 21:54 Uhr
Berlin 52,5° N 16 Std. 50 Min. 04:45 Uhr 21:35 Uhr
Frankfurt 50,1° N 16 Std. 16 Min. 05:19 Uhr 21:35 Uhr
München 48,1° N 16 Std. 03 Min. 05:14 Uhr 21:17 Uhr
Freiburg 48,0° N 16 Std. 02 Min. 05:32 Uhr 21:34 Uhr

Extreme Phänomene in polaren Regionen

Nördlich des Polarkreises (66,5° N) geht die Sonne zur Sommersonnenwende überhaupt nicht unter – ein Phänomen, das als Mitternachtssonne oder Polartag bekannt ist. In Skandinavien, Island und Nordrussland können Besucher dieses spektakuläre Naturschauspiel erleben, bei dem die Sonne 24 Stunden am Himmel bleibt.

Wintersonnenwende: Die längste Nacht des Jahres

Die Wintersonnenwende ereignet sich auf der Nordhalbkugel zwischen dem 21. und 22. Dezember und markiert den astronomischen Winterbeginn. An diesem Tag steht die Sonne mittags am niedrigsten Punkt am Himmel, was die kürzeste Tageslichtperiode und die längste Nacht des Jahres zur Folge hat. In Deutschland dauert die Nacht etwa 16 bis 17 Stunden.

Termine der Wintersonnenwende

2025

Datum: 21. Dezember 2025

Uhrzeit: 15:03 Uhr MEZ

Tageslänge in Berlin: 7 Stunden 39 Minuten

2026

Datum: 21. Dezember 2026

Uhrzeit: 20:50 Uhr MEZ

Tageslänge in Berlin: 7 Stunden 39 Minuten

2027

Datum: 22. Dezember 2027

Uhrzeit: 02:42 Uhr MEZ

Tageslänge in Berlin: 7 Stunden 39 Minuten

2028

Datum: 21. Dezember 2028

Uhrzeit: 08:20 Uhr MEZ

Tageslänge in Berlin: 7 Stunden 39 Minuten

Polarnacht am nördlichen Polarkreis

Nördlich des Polarkreises geht zur Wintersonnenwende die Sonne überhaupt nicht auf. Dieses Phänomen wird als Polarnacht bezeichnet und kann in den nördlichsten Regionen Skandinaviens, Russlands, Kanadas und Alaskas mehrere Wochen oder sogar Monate andauern. In Tromsø, Norwegen, dauert die Polarnacht etwa zwei Monate von Ende November bis Mitte Januar.

Die wissenschaftlichen Hintergründe der Sonnenwende

Warum gibt es die Sonnenwende?

Die Sonnenwende ist eine direkte Folge der Neigung der Erdachse. Unsere Erde rotiert nicht senkrecht zur Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne (Ekliptik), sondern ist um etwa 23,44 Grad geneigt. Diese Achsenneigung bleibt während des gesamten Jahres konstant und zeigt immer in dieselbe Richtung im Weltraum.

Der jährliche Zyklus

Während die Erde ihre elliptische Bahn um die Sonne vollzieht, ändert sich durch die geneigte Erdachse der Einfallswinkel des Sonnenlichts auf verschiedene Breitengrade. Zur Sommersonnenwende ist die Nordhalbkugel der Sonne maximal zugewandt, zur Wintersonnenwende maximal abgewandt. Dies erklärt die unterschiedlichen Jahreszeiten und die Variation der Tageslängen.

Die vier Jahresabschnitte

Die beiden Sonnenwenden teilen das Jahr gemeinsam mit den beiden Tag-und-Nacht-Gleichen (Äquinoktien) in vier etwa gleich lange Abschnitte. Diese vier astronomischen Wendepunkte markieren den Beginn der vier astronomischen Jahreszeiten:

  • Frühlingsanfang: März-Äquinoktium (um den 20. März) – Tag und Nacht sind gleich lang
  • Sommeranfang: Juni-Solstitium (um den 21. Juni) – längster Tag des Jahres
  • Herbstanfang: September-Äquinoktium (um den 23. September) – Tag und Nacht sind gleich lang
  • Winteranfang: Dezember-Solstitium (um den 21. Dezember) – längste Nacht des Jahres

Unterschied zwischen astronomischen und meteorologischen Jahreszeiten

Es ist wichtig zu verstehen, dass die astronomischen Jahreszeiten, die durch Sonnenwenden und Äquinoktien definiert werden, nicht mit den meteorologischen Jahreszeiten übereinstimmen. Meteorologen definieren die Jahreszeiten nach Kalendermonaten, um statistische Vergleiche zu erleichtern. Der meteorologische Sommer umfasst die Monate Juni, Juli und August, während der astronomische Sommer erst zur Sonnenwende im Juni beginnt.

Kulturelle Bedeutung und Geschichte der Sonnenwende

Die Sonnenwende hat seit Jahrtausenden eine zentrale Rolle in menschlichen Kulturen gespielt. Bereits in der Steinzeit erkannten unsere Vorfahren die Bedeutung dieser astronomischen Ereignisse für Landwirtschaft, Kalender und religiöse Rituale. Zahlreiche prähistorische Monumente wie Stonehenge in England oder Newgrange in Irland wurden so ausgerichtet, dass sie zur Sonnenwende besondere astronomische Phänomene zeigen.

Stonehenge und die Sonnenwende

Das berühmte Steinmonument Stonehenge in Wiltshire, England, ist vermutlich das bekannteste prähistorische Bauwerk, das mit der Sonnenwende in Verbindung steht. Es wurde vor etwa 5000 Jahren errichtet und so ausgerichtet, dass zur Sommersonnenwende die Sonne direkt über dem sogenannten Fersenstein aufgeht und ihre Strahlen durch das zentrale Hufeisen der großen Steine fallen. Jährlich versammeln sich Tausende Menschen bei Stonehenge, um dieses spektakuläre Ereignis zu beobachten.

Sonnenwende in verschiedenen Kulturen

Mittsommer in Skandinavien

In Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark ist Mittsommer eines der wichtigsten Feste des Jahres. Menschen tanzen um den geschmückten Mittsommerbaum, tragen traditionelle Trachten und feiern die hellen Nächte mit Musik, Tanz und festlichen Mahlzeiten.

Inti Raymi in Peru

Die Inka feierten zur Wintersonnenwende (auf der Südhalbkugel im Juni) das Fest des Sonnengottes Inti. Auch heute noch wird in Cusco, Peru, jedes Jahr am 24. Juni das traditionelle Inti Raymi mit großen Zeremonien und Prozessionen nachgestellt.

Yule bei den Germanen

Die germanischen Völker feierten zur Wintersonnenwende das Julfest oder Yule, ein mehrtägiges Fest zu Ehren der wiederkehrenden Sonne. Viele heutige Weihnachtsbräuche wie der Tannenbaum und das Verbrennen des Julbocks haben ihren Ursprung in diesen vorchristlichen Traditionen.

Dongzhi in China

Das chinesische Dongzhi-Fest zur Wintersonnenwende ist eines der wichtigsten traditionellen Feste. Familien kommen zusammen, um Tang Yuan (süße Reisbällchen) zu essen, die Einheit und Wohlstand symbolisieren. Das Fest markiert den Beginn der Rückkehr des Yangs (positive Energie).

Johannisfest in Europa

Rund um die Sommersonnenwende wird in vielen europäischen Ländern das Johannisfest (24. Juni) gefeiert. Es ist verbunden mit dem christlichen Gedenktag Johannes des Täufers, überlagert aber ältere vorchristliche Sonnenwendfeiern mit Johannisfeuern und Kräutersegnungen.

Saturnalien im alten Rom

Die Römer feierten zur Wintersonnenwende die Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn. Das Fest dauerte ursprünglich einen Tag, wurde später auf bis zu sieben Tage ausgedehnt und war geprägt von Festmahlen, Geschenkaustausch und einer temporären Aufhebung sozialer Normen.

Bräuche und Traditionen zur Sonnenwende in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Bräuche, die mit der Sonnenwende verbunden sind, auch wenn viele davon heute kaum noch bekannt sind oder in abgewandelter Form fortbestehen.

Johannisfeuer zur Sommersonnenwende

Die Tradition der Johannisfeuer oder Sonnenwendfeuer ist in vielen Regionen Deutschlands noch lebendig, besonders im Alpenraum und in ländlichen Gebieten. Am Abend des 21. oder 24. Juni (Johannistag) werden große Feuer entzündet, oft auf Anhöhen oder Bergen. Diese Feuer sollten ursprünglich die Kraft der Sonne bewahren und böse Geister vertreiben. Heute sind sie vor allem gesellige Volksfeste mit Musik, Tanz und kulinarischen Spezialitäten.

Johanniskraut und Kräuterweihe

Zur Sommersonnenwende erreichen viele Heilkräuter ihre höchste Wirksamkeit. Besonders das Johanniskraut, das seinen Namen vom Johannistag (24. Juni) hat, wird traditionell um diese Zeit gesammelt. In katholischen Regionen werden Kräuterbüschel zur Johannisnacht gesegnet und dann das ganze Jahr über als Schutz aufbewahrt oder für medizinische Zwecke verwendet.

Wintersonnenwende und Rauhnächte

Die Zeit um die Wintersonnenwende herum ist in der deutschen Volkskultur mit den Rauhnächten verbunden, den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (25. Dezember bis 6. Januar). Diese Zeit galt als besonders magisch und wurde mit zahlreichen Bräuchen begangen:

  • Räuchern: Häuser wurden mit Weihrauch oder heimischen Kräutern ausgeräuchert, um böse Geister zu vertreiben und Schutz für das neue Jahr zu erbitten
  • Orakelbräuche: Die zwölf Rauhnächte galten als Zeit der Weissagung, in der man in die Zukunft blicken konnte
  • Perchten und wilde Jagd: Besonders im Alpenraum ziehen zur Wintersonnenwende Perchtenläufer mit furchterregenden Masken durch die Straßen
  • Ruhe und Einkehr: Während der Rauhnächte sollte keine schwere Arbeit verrichtet werden, stattdessen war Zeit für Familie und Besinnung

Moderne Feierlichkeiten und Veranstaltungen

Auch im 21. Jahrhundert wird die Sonnenwende in Deutschland und weltweit auf vielfältige Weise gefeiert. Neben traditionellen Volksfesten haben sich auch moderne Formen der Sonnenwendfeier entwickelt.

Yoga und spirituelle Veranstaltungen

Viele Yoga-Studios und spirituelle Gemeinschaften organisieren zur Sommersonnenwende besondere Veranstaltungen wie 108 Sonnengrüße bei Sonnenaufgang, Outdoor-Yoga-Sessions oder Meditationskreise. Die Sonnenwende wird als energetisch besonders kraftvoller Zeitpunkt verstanden, der sich für Neuanfänge, Intentionen und spirituelle Praktiken eignet.

Fête de la Musique

Die aus Frankreich stammende Fête de la Musique findet jährlich am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, statt. Seit 1995 wird sie auch in vielen deutschen Städten gefeiert. Professionelle und Amateurmusiker spielen kostenlos auf öffentlichen Plätzen, in Parks und Straßen und verwandeln die Innenstädte in große Open-Air-Konzertbühnen.

Wintersonnenwende-Märkte

In einigen Regionen haben sich spezielle Wintersonnenwende-Märkte etabliert, die als Alternative oder Ergänzung zu traditionellen Weihnachtsmärkten verstanden werden. Sie betonen stärker die vorchristlichen, naturverbundenen Aspekte der Jahreszeit und bieten handwerkliche Produkte, regionalen Glühwein und Feuerschalen zum gemeinsamen Beisammensein.

Auswirkungen der Sonnenwende auf Natur und Mensch

Einfluss auf Pflanzen und Tiere

Die Sonnenwende markiert wichtige Wendepunkte im Lebenszyklus vieler Pflanzen und Tiere. Nach der Sommersonnenwende beginnt für viele Pflanzen die Phase der Fruchtbildung und Samenreife. Die zunehmende Dunkelheit nach der Sommersonnenwende ist ein Signal für Zugvögel, sich auf ihre Reise in den Süden vorzubereiten. Auch das Paarungsverhalten vieler Tierarten wird durch die Tageslänge gesteuert.

Auswirkungen auf den menschlichen Biorhythmus

Auch der menschliche Körper reagiert auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse im Jahresverlauf. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin wird durch Licht gesteuert – in den langen, hellen Sommernächten fällt es vielen Menschen schwer einzuschlafen, während die dunklen Wintertage zu erhöhter Müdigkeit führen können.

Winterdepression und Lichtmangel

Nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, bessert sich bei vielen Menschen die Stimmung. Die sogenannte Winterdepression oder Saisonal Abhängige Depression (SAD) wird hauptsächlich durch Lichtmangel ausgelöst. Die Wintersonnenwende markiert den Wendepunkt, ab dem die Tage wieder länger werden und mehr natürliches Licht zur Verfügung steht – ein Hoffnungszeichen für viele Betroffene.

Interessante Fakten zur Sonnenwende

Wussten Sie schon?

  • Die Sonnenwende findet nicht immer am gleichen Tag statt, sondern variiert zwischen dem 20. und 22. Juni bzw. Dezember, abhängig von Schaltjahren und der elliptischen Erdbahn
  • Der Zeitpunkt der frühesten Morgendämmerung und des spätesten Sonnenuntergangs fällt nicht auf den Tag der Sonnenwende, sondern liegt einige Tage davor bzw. danach
  • Am Äquator gibt es keine Sonnenwende im klassischen Sinne – die Tageslänge bleibt dort das ganze Jahr über nahezu konstant bei etwa 12 Stunden
  • Die Erde ist zur Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel tatsächlich näher an der Sonne als zur Sommersonnenwende – die Jahreszeiten entstehen nicht durch den Abstand zur Sonne, sondern durch die Achsenneigung
  • In tropischen Regionen nahe der Wendekreise steht die Sonne zur Sonnenwende mittags direkt im Zenit – Objekte werfen dann keinen Schatten

Extremste Sonnenwende-Erlebnisse weltweit

Je näher man den Polen kommt, desto extremer sind die Auswirkungen der Sonnenwende. In Longyearbyen auf Spitzbergen (78° N) dauert die Mitternachtssonne von April bis August, während von Oktober bis Februar Polarnacht herrscht. In Ushuaia, Argentinien (54° S), erlebt man zur dortigen Wintersonnenwende im Juni Tage, die nur etwa 7 Stunden dauern.

Sonnenwende beobachten und erleben: Praktische Tipps

Die perfekte Sonnenwendfeier planen

Wenn Sie die Sonnenwende bewusst erleben und feiern möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses besondere Naturereignis zu würdigen:

  • Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang beobachten: Suchen Sie sich einen schönen Platz mit freier Sicht auf den Horizont und beobachten Sie bewusst den Sonnenaufgang oder Untergang
  • Johannisfeuer besuchen: Informieren Sie sich über lokale Sonnenwendfeuer in Ihrer Region und nehmen Sie an den Feierlichkeiten teil
  • Naturwanderung unternehmen: Nutzen Sie die langen Sommertage für eine ausgedehnte Wanderung oder Fahrradtour
  • Kräuter sammeln: Zur Sommersonnenwende können Sie Johanniskraut und andere Heilkräuter sammeln (beachten Sie dabei Naturschutzregeln)
  • Picknick im Freien: Verbringen Sie den längsten Tag des Jahres mit Freunden oder Familie bei einem entspannten Outdoor-Picknick
  • Fotografieren: Die besondere Lichtqualität zur Sonnenwende bietet wunderbare Möglichkeiten für Landschafts- und Naturfotografie

Astronomische Beobachtung

Für astronomisch Interessierte bietet die Sonnenwende eine gute Gelegenheit, den Sonnenstand zu verschiedenen Tageszeiten zu beobachten und zu dokumentieren. Mit einfachen Mitteln können Sie die verschiedenen Sonnenhöhen im Jahresverlauf nachvollziehen, indem Sie zur Sonnenwende und zu den Äquinoktien zur gleichen Tageszeit die Position der Sonne markieren.

Sonnenwende und Klimawandel

Der Klimawandel hat keinen direkten Einfluss auf den Zeitpunkt oder die astronomischen Gegebenheiten der Sonnenwende, da diese rein von der Erdrotation und der Bahnmechanik abhängen. Allerdings verändern sich die Wetterbedingungen und Temperaturen, die wir zur Sonnenwende erleben. Studien zeigen, dass die Sommermonate in Europa seit 1980 durchschnittlich etwa 1,5 bis 2 Grad Celsius wärmer geworden sind, was die typischen Bedingungen zur Sommersonnenwende beeinflusst.

Phänologische Verschiebungen

Die Phänologie, die Lehre von den jahreszeitlich wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur, zeigt deutliche Veränderungen. Viele Pflanzen blühen heute früher als noch vor einigen Jahrzehnten, und die phänologischen Jahreszeiten haben sich verschoben. Die Sonnenwende als astronomischer Fixpunkt bleibt zwar unverändert, aber die damit verbundenen Naturphänomene wandeln sich.

Fazit: Die zeitlose Faszination der Sonnenwende

Die Sonnenwende bleibt auch in unserer technologisierten Welt ein faszinierendes Naturphänomen, das uns an die grundlegenden kosmischen Rhythmen erinnert, die unser Leben prägen. Ob in wissenschaftlicher, kultureller oder spiritueller Hinsicht – die Sonnenwende bietet Anlass zum Innehalten, zum Feiern und zur Reflexion über unseren Platz im Universum.

Von den prähistorischen Monumenten wie Stonehenge über die traditionellen Johannisfeuer bis hin zu modernen Yoga-Events und der Fête de la Musique – die Sonnenwende verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Innovation. Sie erinnert uns daran, dass trotz aller technologischen Fortschritte die grundlegenden Naturzyklen fortbestehen und weiterhin einen wichtigen Platz in unserem kulturellen und persönlichen Erleben verdienen.

Egal ob Sie die Sonnenwende mit einer großen Feier begehen, einen stillen Moment des Innehaltens bevorzugen oder einfach nur das längste Tageslicht oder die längste Nacht des Jahres bewusst wahrnehmen – dieses astronomische Ereignis bietet uns allen die Gelegenheit, unsere Verbindung zur Natur und den kosmischen Rhythmen zu erneuern.

Wann ist die Sommersonnenwende 2025?

Die Sommersonnenwende 2025 findet am 21. Juni um 04:42 Uhr MESZ statt. Dies ist der längste Tag des Jahres auf der Nordhalbkugel mit einer Tageslänge von etwa 16 Stunden und 50 Minuten in Berlin. An diesem Tag steht die Sonne mittags am höchsten Punkt am Himmel.

Warum gibt es zweimal im Jahr eine Sonnenwende?

Es gibt zwei Sonnenwenden pro Jahr, weil die Erdachse um etwa 23,44 Grad geneigt ist. Während die Erde die Sonne umkreist, ist einmal die Nordhalbkugel maximal zur Sonne geneigt (Sommersonnenwende im Juni) und sechs Monate später die Südhalbkugel (Wintersonnenwende im Dezember). Dies verursacht die unterschiedlichen Jahreszeiten und Tageslängen.

Was ist der Unterschied zwischen Sonnenwende und Tag-und-Nacht-Gleiche?

Bei der Sonnenwende (Solstitium) erreicht die Sonne ihren höchsten oder niedrigsten Stand am Himmel, was zu den extremsten Tageslängen führt. Bei der Tag-und-Nacht-Gleiche (Äquinoktium) sind Tag und Nacht genau gleich lang (je 12 Stunden). Die Sonnenwenden finden im Juni und Dezember statt, die Tag-und-Nacht-Gleichen im März und September.

Wie wird die Sonnenwende traditionell gefeiert?

Die Sonnenwende wird weltweit mit verschiedenen Bräuchen gefeiert. In Deutschland sind Johannisfeuer zur Sommersonnenwende üblich, in Skandinavien feiert man Mittsommer mit Tanz und Musik. Viele Kulturen verbinden die Sonnenwende mit dem Sammeln von Kräutern, spirituellen Ritualen und Festen. Moderne Feiern umfassen Yoga-Events, die Fête de la Musique und Naturbeobachtungen.

Warum ist die Wintersonnenwende die längste Nacht?

Zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember steht die Sonne auf der Nordhalbkugel mittags am niedrigsten Punkt des Jahres am Himmel. Dadurch gibt es die kürzeste Tageslichtperiode und die längste Nacht des Jahres. In Berlin dauert der Tag zur Wintersonnenwende nur etwa 7 Stunden und 39 Minuten. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger.

Was bedeutet Mitternachtssonne?

Die Mitternachtssonne ist ein Phänomen, das nördlich des Polarkreises zur Sommersonnenwende auftritt. Die Sonne geht dort für mehrere Wochen oder sogar Monate überhaupt nicht unter und bleibt 24 Stunden am Himmel sichtbar. Dieses Naturschauspiel kann man in Regionen wie Nordskandinavien, Island und Nordalaska erleben.

Beeinflusst die Sonnenwende das Wetter?

Die Sonnenwende selbst beeinflusst das Wetter nicht direkt, markiert aber den astronomischen Beginn von Sommer oder Winter. Die höchsten Sommertemperaturen treten meist erst einige Wochen nach der Sommersonnenwende auf, da Böden und Gewässer Zeit brauchen, um sich zu erwärmen. Ähnlich sind die kältesten Wintertemperaturen oft erst im Januar oder Februar zu erwarten.

Können Tiere die Sonnenwende wahrnehmen?

Viele Tiere reagieren auf die sich ändernden Tageslängen, die mit der Sonnenwende zusammenhängen. Die Tageslänge steuert bei vielen Tierarten wichtige Verhaltensweisen wie Fortpflanzung, Zugverhalten und Winterruhe. Zugvögel nutzen die abnehmende Tageslänge nach der Sommersonnenwende als Signal, sich auf ihre Reise in den Süden vorzubereiten.

Sonnenwende: Zum Datum springen, inkl 2025, 2026 und 2027

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