Der Palmsonntag ist jedes Jahr an einem anderen Datum. Er ist der letzte Sonntag der Fastenzeit, der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erinnert und zum Osterfest hinführt. Diese Woche wird in der evangelischen Kirche auch Stille Woche genannt.

Palmkätzchen - Palmsonntag Bild

Was ist der Palmsonntag?

Am Palmsonntag erinnert man sich an den umjubelten Einzug von Jesus in Jerusalem. Dort wurde das Passahfest gefeiert und viele Menschen waren in der Stadt. Jesus schickte die Jünger voraus, um einen jungen Esel für ihn zu holen. Er ritt nicht wie ein König auf einem Pferd, sondern wie ein armer Mann auf dem Esel in die Stadt. Doch die Menschen bejubelten ihn wie einen Gott, es gab Hosanna-Rufe, sie nannten ihn Sohn Davids, ihren König. Sie wedelten mit Palmzweigen und breiteten ihre Gewänder auf seinen Weg. Er wurde als Messias gehuldigt. Nach ein paar Tagen verlangten sie seine Kreuzigung.

Der Esel war Sinnbild für den gewaltlosen König des Friedens, der Jesus sein wollte. Mit Palmwedeln wurden Sieger begrüßt und geehrt, auch siegreiche Soldaten. Mit dem Einzug in Jerusalem begann der Leidensweg von Jesus Christus.

Brauchtum

In südlichen Ländern werden zum Palmsonntag aus Palmwedeln geflochtene Gebilde oder auch Olivenzweige gesegnet. Wo keine Palmen wachsen, werden anstatt der Palmwedel Weidenkätzchen verwendet, die auch Palmkätzchen genannt werden. Das Binden von Palmbuschen ist altes, überliefertes Brauchtum. Die Buschen werden regional unterschiedlich gestaltet. In manchen Gegenden werden die Palmbuschen auf bis zu zehn Meter lange Stangen gebunden. Auch die grünen Zweige, die dazugehören, können von verschiedenen Bäumen und Sträuchern stammen. Meist ist traditionell Buchsbaum dabei, aber auch Wacholder, Eibe, Zeder, Segenbaum und Stechpalme. Die Palmbuschen werden nach Tradition regional unterschiedlich mit bunten Bändern und bemalten Eiern geschmückt. An manchen Orten wird bei der Prozession ein Palmesel aus Holz mitgeführt. Es gibt aber auch Orte, in denen der Priester, auf einem lebendigen Esel sitzend, an der Prozession teilnimmt. 

Palmweihe

Die Palmweihe ist ein österlicher Brauch. Die Segnung wird außerhalb des Kirchenraumes vorgenommen und erfolgt mit Gebeten und Weihwasser. In einer Prozession ziehen die Gläubigen danach zur Kirche. In der römisch-katholischen Kirche wird an diesem besonderen Tag als Evangelium die gesamte Leidensgeschichte Jesu vorgelesen. Meist erfolgt das mit verteilten Rollen. 

In der evangelischen Kirche wird nur die Geschichte vom Einzug in Jerusalem verlesen. Hier ist der Bericht vom Leiden und Sterben dem Karfreitag vorbehalten.

Fazit zum Palmsonntag

Die Palmsonntags-Prozessionen finden in Deutschland und Österreich seit dem elften Jahrhundert statt. Nach der Segnung werden die Palmkätzchen daheim zum Kreuz gesteckt und bis zum Aschermittwoch des nächsten Jahres aufgehoben. Sie sollen Unheil abwehren, das Haus vor Blitz und Feuer schützen. Sie werden aber auch auf die Felder gebracht und in die Erde gesteckt. Dort sollen sie Fruchtbarkeit bringen und zu einer guten Ernte verhelfen. Ein lustiger Brauch ist es, wenn man denjenigen in einer Familie, der an diesem Morgen als letzter aufsteht, als Palmesel bezeichnet.  

Wann ist Palmsonntag 2024 - das Datum?