Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag, der traditionell am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert wird, also elf Tage vor dem ersten Advent. Ursprünglich war der Buß- und Bettag ein Tag der Umkehr, Buße und des Gebets, der von den Kirchen genutzt wurde, um die Menschen zur Besinnung und Reue für begangene Sünden aufzurufen. Heute wird der Tag hauptsächlich in der evangelischen Kirche begangen, während er in den meisten Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag mehr ist. In Sachsen bleibt er jedoch weiterhin ein arbeitsfreier Tag.
Wann ist Buß und Bettag (Datum)?
Der Buß- und Bettag wird in Deutschland am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert, was ihn auf ein Datum zwischen dem 16. und 22. November fallen lässt. Ursprünglich ein evangelischer Feiertag, dient er der Besinnung, Buße und dem Gebet. Heute ist er nur noch in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag.
Religiöse Bedeutung des Buß- und Bettags
Der Buß- und Bettag wurde erstmals im 16. Jahrhundert eingeführt, als Reaktion auf Krisen wie Kriege und Naturkatastrophen. Damals riefen die Kirchen die Gläubigen dazu auf, an bestimmten Tagen innezuhalten, zu beten und Buße zu tun. Der Tag sollte helfen, sich auf Gott zu besinnen und nach Wegen der Umkehr zu suchen, um Frieden und göttlichen Schutz zu erlangen.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene regionale Buß- und Bettage, bis im Jahr 1852 der Buß- und Bettag zu einem allgemein verbindlichen Feiertag in Preußen erklärt wurde. Seit 1934 wird der Buß- und Bettag in ganz Deutschland an einem einheitlichen Datum begangen.
Die theologische Grundlage des Buß- und Bettags liegt in der Idee, dass die Menschen vor Gott für ihre Taten verantwortlich sind und durch Buße, Gebet und Umkehr Vergebung und Erneuerung erfahren können. Der Tag bietet Raum für Reflexion über das eigene Leben, die Beziehung zu Gott und den Umgang mit den Mitmenschen.
Traditionen am Buß- und Bettag
Obwohl der Buß- und Bettag in vielen Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, wird er in der evangelischen Kirche nach wie vor begangen. In den Gemeinden finden an diesem Tag besondere Gottesdienste statt, die die Themen Buße, Umkehr und Vergebung in den Mittelpunkt stellen. Diese Gottesdienste bieten den Gläubigen die Gelegenheit, über ihr Leben nachzudenken, sich auf ihre Beziehung zu Gott zu besinnen und durch Gebet und Reflexion neue Wege einzuschlagen.
Gottesdienste
Die Gottesdienste am Buß- und Bettag sind von einer besinnlichen und nachdenklichen Stimmung geprägt. In den Predigten wird häufig die Bedeutung der Reue und Buße thematisiert, und es wird darüber gesprochen, wie Menschen durch Umkehr und Vergebung wieder zu einem guten Verhältnis zu Gott und ihren Mitmenschen finden können.
Typische Elemente eines Buß- und Bettagsgottesdienstes sind:
- Bußgebete, in denen die Gläubigen ihre Schuld vor Gott bekennen und um Vergebung bitten.
- Lesungen aus der Bibel, die das Thema Umkehr und Neuanfang aufgreifen, oft aus dem Alten Testament.
- Lieder und Psalmen, die die Hoffnung auf göttliche Gnade und die Bereitschaft zur Umkehr ausdrücken.
Besinnung und Umkehr
Der Buß- und Bettag ist für viele Menschen eine Gelegenheit zur persönlichen Besinnung. Der Tag dient dazu, innezuhalten und das eigene Leben zu reflektieren. Viele nutzen diesen Tag, um über persönliche Fehltritte nachzudenken, sich zu versöhnen oder Veränderungen im eigenen Verhalten anzustreben. Es geht dabei weniger um äußere Rituale, sondern um eine innere Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Werten.
Fasten und Verzicht
Traditionell war der Buß- und Bettag auch ein Fastentag, an dem auf üppige Mahlzeiten und Vergnügungen verzichtet wurde. Dieser Brauch ist heute weniger verbreitet, aber einige Gläubige nutzen den Tag immer noch, um durch Fasten oder Verzicht auf bestimmte Dinge, etwa Medienkonsum, die innere Reinigung und Buße zu betonen.
Buß- und Bettag in der modernen Zeit
Im Jahr 1995 wurde der Buß- und Bettag in den meisten Bundesländern als gesetzlicher Feiertag abgeschafft, um die Kosten für die neu eingeführte Pflegeversicherung zu kompensieren. In Sachsen bleibt er jedoch bis heute ein arbeitsfreier Feiertag, was ihm dort eine besondere Bedeutung verleiht. In anderen Bundesländern ist der Tag nur noch für evangelische Christen ein religiöser Gedenktag, der durch Gottesdienste und individuelle Besinnung begangen wird.
Trotz der Abschaffung als allgemeiner Feiertag ist der Buß- und Bettag für viele evangelische Christen nach wie vor ein wichtiger Tag der spirituellen Erneuerung. Der Tag erinnert daran, dass Buße nicht nur ein einzelner Akt, sondern ein lebenslanger Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Glauben ist.
Buß- und Bettag im öffentlichen Leben
Da der Buß- und Bettag in den meisten Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, gibt es keine besonderen Einschränkungen für das öffentliche Leben. Geschäfte sind geöffnet, und für die meisten Menschen verläuft der Tag wie ein normaler Arbeitstag. In Sachsen, wo der Buß- und Bettag noch gesetzlich geschützt ist, haben die Menschen jedoch frei und können den Tag für Gottesdienste, Besinnung oder andere Aktivitäten nutzen.
Fazit
Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag, der zur Reflexion, Umkehr und Erneuerung aufruft. Obwohl er in den meisten Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, hat er in der evangelischen Kirche weiterhin große Bedeutung. Der Tag bietet Gläubigen die Gelegenheit, über ihr Leben nachzudenken, Buße zu tun und Vergebung zu suchen. Die Gottesdienste an diesem Tag laden zur inneren Einkehr und zum Gebet ein, und in Sachsen wird der Tag als arbeitsfreier Feiertag besonders geschätzt. Der Buß- und Bettag erinnert daran, dass jeder Mensch die Chance hat, Fehler zu erkennen, zu bereuen und mit einem neuen Blick auf Gott und das Leben voranzuschreiten.
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